The Mouse Folk – Berliner Musik mit Schreibmaschine
The Mouse Folk
Schon wieder eine dieser unzähligen „The-Bands“ möchte man denken und man würde sich sofort diesen vorderen Titel wegwünschen.
Doch nicht so bei The Mouse Folk. Denn dahinter verbirgt sich nicht wie vermutet eine britische oder internationale Folkband. Sondern The Mouse Folk, das sind 5 Berliner, die sich bei all dem Folk-Hype ihren ganz eigenen Platz erobert haben. Wir verlassen somit bayerisches Territorium und betreten nun die charmante Welt von The Mouse Folk. Diese Welt ist jedoch -leider muss man das so sagen- noch recht klein.Viele Informationen über sie findet man nicht im Netz. Aber wer sie zurecht hören will, findet auch dort etwas und man kann sich zum Beispiel auf Youtube etliche grandiose Live-Sessions anhören.
Wer von der Band noch neutral unvoreingenommen ist, sollte sich hierbei unbedingt die Wohnzimmersession „Where We Stay“ anschauen und diese in vollen Zügen genießen. Ein musikalisches und wohl einzigartiges Markenzeichen setzen die Berliner in der Verwendung einer Schreibmaschine. Wer sich darunter jetzt nichts vorstellen kann, findet diese in -ja wirklich großartigem Einsatz- „Cows, Cars, Ships“. Vor allem dann, wenn gegen Ende des Songs der Bediener der Schreibmaschine im Takt und Rhythmus das Blatt Papier anreißt und daraus einen wirklich einzigartigen Sound entstehen lässt. Das habe auch ich zuvor noch nicht gehört und diese Maschine erzeugt einen so grandiosen Sound, dass man sich fragen muss, warum die Schreibmaschine es noch nicht in andere Bands als Instrument geschafft hat.
Wenn es etwas gibt, das The Mouse Folk nicht will dann das: Sie wollen eben nicht so klingen wie ihre Vorbilder, sondern kreieren durch einfühlsame Folkelemente und gefühlvollen Einsatz von Elektrosounds eine sehr achtbare EP, die den Namen „Handle With Care“ trägt. Beweisen aber wie in dem oben gesagten Video auch, dass sie begnadete Musiker sind und besonders live ihren eigenen Klang haben.
Die Musik der Berliner besticht durch ihre Liebe zum Detail und der angenehm filigranen Stimme des Sängers Sebastian Tillmans. Beim Hören der Musik fühlt man sich immer so, wie wenn man im Sandstrand versucht keinen Fußabdruck zuhinterlassen und deshalb besonders vorsichtig über den nassen aber doch verformbaren Sand auf Zehenspitzen läuft. Genau so leichtfüßig und verspielt klingt auch deren Musik und knüpft nahtlos an den EP-Namen an.
Vor allem jetzt, wenn die Temperaturen draußen wieder steigen und der Frühling grüßt, entführt einen die Musik von The Mouse Folk auf eine Reise von ganz besonderer Art. Dieser EP kann man bis zur Unendlichkeit lauschen, ohne dass man dabei merkt, dass sie sich schon zum zehnten Mal wiederholt. Dabei nehmen Titel wie „Paperback“ auch mal Tempo auf und der Opener „Come Here“ bietet im Intro ein Folk-Picking auf.
Da die Band so handverlesene Musik produziert, hat sich das Label Mikrokleinstgarten dazu entschlossen diese unter ihre Fittiche zu nehmen. Und da scheinen sich zwei Seiten gefunden zu haben, denn die Plattform schreibt es sich auf die Fahnen Bands und andere Projekte zu unterstützen und deren hausgemachte Musik zu supporten. Hier trifft also eine großartige Band auf eine wirklich liebevolle Plattform, die sich hören und sehen lässt.
Auch wenn The Mouse Folk noch kein vollständiges Album produziert hat, kommt man mit der Handvoll an liebevollen Liedern der EP ziemlich gut aus, und man kann es für Musikliebhaber nur hoffen, dass sie schon bald ein Album produzieren. Denn man möchte nach der Kostprobe wirklich mehr von ihnen hören und dann dürfte die Welt des „Mäusefolks“ mit großer Sicherheit immer größer werden.
Um euch von der Schreibmaschine überzeugen zu können, gibt es hier den Song „Cows, Cars & Ships“ in voller Länge.
[soundcloud]http://soundcloud.com/soundkartell/the-mouse-folk-cows-cars-ships[/soundcloud]
Liebes Soundkartell,
danke für die schöne Rezension.
Gerade arbeiten wir emsig an der Albumproduktion mit ein paar Schmankerln.
Hier zum Masterplan:
http://www.pling.de/projekte/show/237/The
Liebe Grüße,
Mårten
Hi Marten,
vielen Dank. Das Projekt kann und muss man natürlich tatkräftig unterstützen. Ihr habt ja schon eine ganz ordentliche Summe beinander!
Liebe Grüße,
Soundkartell