Yalta Club

Yalta Club „Hybris“ Rezension

Yalta Club "Hybris" Rezension; Fotocredit: Chemsedine Herriche

Yalta Club „Hybris“ Rezension; Fotocredit: Chemsedine Herriche

Am 13. Januar erscheint mit „Hybris“ das neue Album von Yalta Club. Wolfgang Baustian hat sich das Album angehört.

Sollte jemand mal auf die Idee kommen, für den Begriff „Lebensfreude“ eine international gültige Übersetzung zu suchen, wäre YALTA CLUB ein wahrlich passabler Vorschlag. Denn kaum eine Band verinnerlicht so viel ungebremste Energie in ihr Schaffen wie die Wahl-Pariser. Dabei ist es eher einem Zufall zu verdanken, dass sich 2012 fünf Musiker aus Nantes sowie eine deutsche Musikerin in Paris über den Weg gelaufen sind und sofort ihre Synergien zu einem gemeinsamen Projekt verschweißt haben.

Die Strahlwirkung ihres Schaffens ließ nicht lange auf sich warten, ein Plattenvertrag folgte und ein Jahr später erblickte das gleichnamige Debütalbum die Welt. Darauf folgten aufregende Zeiten für YALTA CLUB, beglückten sie doch ihren Fans in den nächsten zwei Jahren mit 150 (Einhundertfünfzig!!!) Konzerten als Tourbegleiter von Madness und Dionisys sowie verschiedensten Festivals in ganz Europa. Hossa!

Dass das Leben eben doch kein Ponyhof ist, musste aber auch YALTA CLUB feststellen. Musiker gingen, neue wurden gefunden, das Label stellte seinen Dienst ein, um ebenfalls von einem Neuen ersetzt zu werden. Wie Viele traf jedoch der Terroranschlag 2015 besonders hart und in dessen Schatten entstand spontan der Titel „Love“.

Durch das Geschehene deutlich gereift, presst YALTA CLUB viele neue Songideen letztlich auf 11 Songs auf ihrem zweiten Longplayer „Hybris“ zusammen, der am 13.1.2016 erscheinen soll. Aber was bin ich nicht für ein glücklicher Mensch, dufte ich doch bereits das komplette Album durchhören. Und das man Freude am liebsten teilt, hat sich nicht nur YALTA CLUB auf die Fahnen geschrieben, sondern soll auch von mir gerne weitergegeben werden. Et voilà.

Was mir dabei als erstes auffällt, ist jedoch der Unterschied zu ihrem ersten Werk. Dieses wirkte noch wesentlich unbeschwerter und goss mit jedem Ton einen Eimer gute Laune über den Kopf des vermeintlichen Zuhörers. Vieles klang für mich durch und durch nach französischem Gute-Laune-Pop. Das heißt jetzt nicht, dass man sich am besten gleich eine Packung Taschentücher zur neuen CD kaufen sollte. Ganz im Gegenteil: für mich wirkt „Hybris“ wesentlich verwertbarer, klarer und noch eindringlicher.

Mir persönlich fiel der Begriff „internationaler“ ein – anders vermag ich es nicht verpacken, dass sich die neuen Stücke wesentlich einfacher an meinen Emotionen andocken konnten. Sehr schön ist nach wie vor die enorme Dichte der Kompositionen, welche klanglich total berauschend sind. „Love“, „Of Mice And Gods“, „The Door“, „Stars“ oder „Something To Remember“ sind dafür das beste Beispiel.

Das sich dennoch inhaltlich bei YALTA CLUB etwas getan hat, hört man spätestens bei Tracks wie „Late“, „Holy Kind“ oder „Exile“ in denen es deutlich ruhiger und nachdenklicher angegangen wird. Für eine Band, die nach eigener Aussage, bei ihren Gigs in der Regel alles im Publikum zum Tanzen bringt, ist dies ein eindeutiges Bekenntnis dafür, dass man gerne einmal innehalten darf, bevor die Post wieder so richtig abgehen darf.

Fazit:
Ich finde die Entwicklung von YALTA CLUB klasse. Die Richtung fühlt sich einfach gut an, auch wenn es durchaus auch mal ruhiger und nachdenklicher wirkt. Aber wenn das Charisma dabei stimmt, dann wächst eine Band zu einer neuen und besseren Identität. Keine Frage, „Love“ ist ein echter Burner, der schnell zum Tagesohrwurm werden kann und der bestimmt niemanden stillsitzen lässt.

Und mit „Stars“ bläst YALTA CLUB in´s selbe Horn. Aber auch mit den restlichen neun Tracks im Gepäck von „Hybris“, beglückt uns YALTA CLUB mit ihrer Interpretation von Lebensfreude und Optimismus. Songs, bei denen die versprühte Energie wie ein unbändiges Glücksgefühl kaum zu kontrollieren ist. Aber, wer will das schon? Und was könnte schöner sein? Ich weiß es: YALTA CLUB live zu erleben. Dort bekommt man gute Laune bestimmt dermaßen hoch dosiert verabreicht, dass sie ein für Wochen lächelnd durch´s Leben trägt. Tja, wie cool wäre das denn? Ich bin auf jeden Fall dabei!!!

Ein Text von Wolfgang Baustian

 

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Yalta Club Tour:

24.01.2017 München | Kranhalle
25.01.2017 Nürnberg | Club Stereo
26.01.2017 Hannover | Mephisto
27.01.2017 Hamburg | Molotow
28.01.2017 Leipzig | Moritzbastei
29.01.2017 Düsseldorf | Zakk
31.01.2017 Mainz | Schon Schön
01.02.2017 Münster | Gleis 22
02.02.2017 Berlin | Privatclub
03.02.2017 Lüneburg | Salon Hansen
04.02.2017 Heidelberg | Club 02

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