Wiretree – Indie-Pop aus Texas jenseits von Cowboy Klischees

Wiretree – Indie-Pop aus Texas jenseits von Cowboy Klischees

Wiretree aus Austin, Texas

Wiretree aus Austin, Texas

Ein weiterer Musiktipp wird euch heute vom Soundkartell ans Herz gelegt: Wiretree aus Austin, Texas. Hierzulande noch unbekannt, veröffentlichen sie im September ihre neue Platte „Get Up“.

Neulich lag im Briefkasten ein Päckchen aus Amerika. Genau genommen aus den USA und aus dem Bundesstaat, in dem die meisten Bewohner -zumindest laut Klischee- jeden Tag mit Cowboystiefel- und Hut rumlaufen: Austin, Texas.
Im Paket enthalten war eine CD der Indie-Pop Band Wiretree, die im September ihr neues Album “Get Up” veröffentlichen werden. Darauf finden wir zehn neue Titel, der Amerikaner und diesen lohnt es sich zu lauschen.
Angefangen hat das Projekt der Wiretrees im Jahr 2007 mit einem Soloprojekt von Kevin Peroni. Betrachtet man im Booklet die Angaben für Text und Verantwortlichkeit der Songs, so ist Peroni auch heute noch der kreative Kopf der Band. 2007 erschien schon damals die erste LP “Bouldin” und um der Band mehr fülle zu geben, machte sich Peroni auf und suchte nach weiteren Mitgliedern der Band, die ihn in seiner Musik unterstützen sollen.

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Da Austin auch der Spieltort des SXSW Festivals ist, wurden Wiretree im Jahr 2010 dorthin eingeladen. 2013 wurden sie sogar nach China auf das The Strawberry Music Festival eingeladen, nachdem sie mit den Satellite Stories tourten. Auf der neuen Platte orientiert sich der Sound der Band an der Musik der Shins und klingt in manchen Momenten wie die frühere Musik der Band Wilco.
Gehen wir nun auf die einzelnen Tracks ein, so fällt auf, dass der texanische Einfluss nicht von der Hand zu weisen ist. Country spielt unbewusst auch in ihren neuen Songs eine Rolle, obschon, das Element sehr dezent eingesetzt wird und wir schon genauer hinhören müssen, um das erkennen zu können.

Wiretree; Foto: Josh Kev

Wiretree; Foto: Josh Kev

Eröffnet wird die Platte mit dem gleichnamigen Track “Get Up” und wird schon gleich die typische Richtung vorgeben. Raue Gitarrensounds und eine Stimme von Peroni mit hohem Wiedererkennungswert. Sofort wird klar, die neue Wiretree Platte ist das ideal Spätsommeralbum und so passt auch der Release zeitlich perfekt ins Konzept. Diesen ersten Eindruck bestätigt der wohl beste und eingängigste Track “Marching Band”. Wir ertappen uns dabei schon, wie wir mit wippen und gut gelaunt die knapp zwei Minuten des Songs genießen können. Perfekt für eine laue Sommernacht bei Lagerfeuer mit den besten Freunden.

Nicht ganz ins Bild passt dabei das Artwork des Albums. Dort posiert eine Frau mit Regenschirm auf einer Hängebrücke, die von dichtem Dunst umgeben wird. dabei ist die Musik und der Sound der Wiretrees doch so klar und deutlich und absolut nicht verschwommen. Die Dichte, die das Bild vermittelt passt dann aber doch zur Band, denn die zehn Tracks malen ein stimmiges dichtes Bild.

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Doch Wiretree kann auch anders klingen und sich etwas wandeln. So besticht “…” mit ausufernden Solis an der Gitarre und dort würden wir die Band sofort am liebsten in die Schublade “Rock” stecken. Doch kaum ist der Song vorbei werden wir weich und sanft von “Doctor” aufgefangen. Mit großer Begeisterung dürfen wir uns über ein wirklich sehr gutes neues Album der vier Musiker aus Texas freuen und müssen darauf hoffen, dass auch Deutschland in den Genuss kommt, dem Album lauschen zu können. Wir sollten hoffen, dass sich Deutschland von seiner Provinzialität befreit und sich endlich für internationalere Künstler öffnet, die eben nicht dem 0815 Format für unsere Radios entsprechen.

Am Ende sind wir überaus glücklich darüber, dass es diese Paket aus Amerika gab. Nur so konnten wir diese tolle Band entdecken. Deutschland ist bereit für Wiretree.

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