tagebook von Soundkartell KW25
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Das Soundkartell stellt Euch in dieser Woche wieder neue Musik vor. Nach einer kurzen Pause gibt es neue Tracks von The Rifles, Dan Mangan, Coleman Hell, Daniel Feels und vielen mehr.
Beginnen möchte ich mit dem Power-Rock und Pop Projekt BEISSER aus Regensburg. Am 24. Juni erscheint ihre erste Platte und darauf haben sie 14 Tracks gepackt. Zu “Mädls Im Parka” gibt es ja bereits ein eigenes Musikvideo und jetzt kommt also die erste Platte. Der Sound rotzig frech und geht gut nach vorne. Gesungen wird natürlich im Dialekt und das in Kombination mit den knackigen Riffs an der Gitarre, passt einfach perfekt zusammen. Das Album solltet ihr Euch gönnen.
Weiter geht es mit einem echten Newcomer. Er kommt aus Brooklyn und heißt Papa George. Vor gut einer Woche hatte er mich angeschrieben und mir den Link zum Video seines neuen Songs geschickt. Bei sowas bin ich ja meist skeptisch. Klar, die Qualität ist nicht berauschend. Aber der Song hat was. Und ich finde: Man muss auch unbekannter Musik aus dem Independent-Bereich die Chance geben gespielt zu werden. “Disconnected” ist dafür genau der richtige Track.
Ähnlich unbekannt geht es weiter. Gina Leonard kommt aus Cambridge und ist noch bei keinem Label gesigned. Auch bei ihr habe ich vor gut einer Woche einen Track zugespielt bekommen. Ihre neue Single “Playing Dead”. Euch erwartet ein wirklich wundervoller Pop-Song wie ich finde. Richtig liebevoll und für die Verhältnisse auch gut produziert. Eine tolle Newcomerin, die ihr so im Bereich Independent-Künstler auf dem Schirm haben solltet.
Wir kehren wieder zurück nach New York. Daniel Feels, einer meiner Lieblinge derzeit, hat eine neue Single rausgebracht. Mit dem etwas unspektakulären Namen “Parachute” hat Daniel hier einen Track rausgebracht, der bei mir auf zweierlei Meinungen stößt. Für mich ist das ein guter Song, keine Frage. Aber irgendwie hat er für mich bei mehrmaligem Hören kein Entwicklungspotential. Ein bisschen mehr Abwechslung im Song würde dem ganzen schon gut tun. Da ist die Hook zu eintönig und einsilbig wie ich finde. Aber überzeugt Euch selbst.
Einen ähnlich interessanten Fall gibt es mit der neuen Platte von The Rifles aus Liverpool. “Big Life” heißt das neue Studioalbum und man frag sich ja schon: Wer braucht ihren Indie-Sound noch? Diese Frage wird im Album nicht wirklich beantwortet, aber ich habe schon so den Eindruck, dass der Glanz von früher von selbst verblasst. Auch wenn das eine gute Platte ist, keine Frage. “The Rifles are back!” würde ich aber trotzdem nicht in die Runde streuen.
Für mich völlig unverhofft kam am Freitag den 17. Juni eine neue EP von Dan Mangan raus “Unmake” heißt die und darauf hat der kanadische Songschreiber fünf neue Tracks gepackt. Zwei davon solltet ihr vom letzten Album noch kennen. Da hat er sich nämlich an die Tracks “Forgetery” und “Kitsch” gewagt und diese komplett überarbeitet. Das ist ihm wirklich richtig gut gelungen. Auch wenn die EP unfassbar düster und traurig ist.
Dan Mangan – Race To The Bottom
Júníus Meyvant kommt aus Island und ist in der hiesigen Songschreiber Szene kein unbekanntes Blatt mehr. Am 07. September kommt er nach München ins Ampere und ich präsentiere über das Soundkartell das Konzert. Jetzt kommt am 08. Juli das dazugehörige internationale Album “Floating Harmonies” raus. Darauf sind 12 Tracks, mal orchestral, mal etwas grooviger, aber auch einfach wunderschön einfach arrangiert. Ich frage mich sowieso wie er das macht. Die Gitarrenpickings sind jetzt nicht die schwersten der Welt, aber trotzdem funktioniert das. Isländische Einfachheit halt.
Coleman Hell ist ein Produzent wie er derzeit einfach am richtigen Ort zur richtigen Zeit ist. Der Sound ist housig, poppig und halt einfach kalkulierend produziert. Die Hook kann gar nicht anders funktionieren wie sie es hier tut bei seiner neuen Single “Flowerchild”. Ein idealer Radiosong, der zu 100% funktioniert. Wenn jetzt noch das Wetter mitspielen würde…
M. Craft ist Songschreiber, Produzent und Composer in einer Person. Seine Wirkungsstätten liegen in Joshua Tree, London und Berlin. Craft hat schon mehrere Alben unter verschiedenen Labels, hauptsächlich aber unter dem Londoner Label Heavenly Recordings, auf dem Buckel. Craft ist Multiinstrumentalist, die zehn Songs auf seinem neuen Album sind Piano-Improvisationen, die er zusammen mit Performern wie Seb Rochford, Kristina Train und Mary Lattimore aufgenommen hat. Wir hören jetzt mal in den Titeltrack “Blood Moon” rein.
Abschließend habe ich hier noch einen neuen Song von Larry Gus aus Griechenland für Euch. Mit “At Your Desk” erschein kürzlich eine neue EP oder Minialbum. Das könnt ihr sehen wie ihr wollt, denn darauf sind sieben neue Tracks. Sehr experimentiell und instrumental. Er setzt nicht viele Vocals ein und wenn dann sind diese sehr sphärisch und atmosphärisch. Das gefällt ziemlich gut wie ich finde. Das lässt Raum für Interpretationen. In diesem Sinne wünsche ich Euch eine wundervolle Woche!