Rezension: Sons of the East „SONS“
Albumreview Sons of the East „SONS“
Mit „SONS“ legen die australischen Folk-Soul-Lieblinge Sons of the East ihr zweites Studioalbum vor – und liefern damit den stimmungsvollen Soundtrack für einen Sommer zwischen Fernweh, Herzklopfen und der bittersüßen Melancholie des Augenblicks. Denn irgendwo dazwischen platzieren sie ihre 12 neuen Songs. Der Opener „It’s alright“ suggeriert aber direkt erstmal Wohlfühlatmosphäre und ein Gefühl, dass schon alles gut sei.
Wo das Debüt „Palomar Parade“ bereits das Fundament für ihren weltweiten Erfolg legte, bauen Jack Rollins, Nic Johnston und Daniel Wallage nun auf ihre musikalischen Stärken – und führen sie nun konsequent weiter. Wieder treffen akustische Gitarren auf Banjo-Linien, zarte Harmonien auf soulige Vocals, Blues auf Folk – und über allem liegt ein Hauch Sonnenstaub, der selbst die schwereren Themen leichtfüßig wirken lässt. Und das ist auch eine Kunst. Manche beschweren sich ja auch mal, dass man doch schwere Themen nicht so fluffig verpacken soll. Bei Sons of the East ist aber all das eine Art Lebensgefühl.
Thematisch pendelt „SONS“ zwischen Aufbruch und Rückschau. Die Songs handeln von Trennung und Zusammenhalt, von der Suche nach Heimat und dem Mut, sich immer wieder neu zu verlieren. Besonders gelungen ist dabei die Balance zwischen handgemachter Intimität und hymnischer Größe – viele Stücke klingen wie dafür gemacht, sie im Chor auf einem Festivalfeld zu singen, barfuß im Staub, mit der Sonne im Rücken. Musikalisch verneigen sich die Australier erneut vor ihren großen Vorbildern. Man hört das Echo von Van Zandt und Gram Parsons, von Neil Young und den Eagles – aber stets durch einen modernen Filter gezogen, mit einer Produktion, die warm und unmittelbar klingt, ohne nostalgisch zu werden. Die Dreigesänge sind nach wie vor das emotionale Herzstück, mal sanft umarmend, mal kraftvoll vorantreibend.
„SONS“ ist kein Album, das alles neu erfinden will. Muss es auch gar nicht. Vielmehr perfektioniert es die Sprache, die Sons of the East sich in den letzten Jahren aufgebaut haben – ehrlich, herzlich, handgemacht. Wer ihre Musik liebt, wird hier fündig. Und wer sie noch nicht kennt, findet in diesem Album einen idealen Einstieg. „SONS“ ist eine berührende, sonnendurchflutete Sammlung von Songs, die gleichzeitig zum Träumen, Tanzen und Innehalten einladen. Sons of the East haben ein Album geschaffen, das im besten Sinne zeitlos ist – und das einen noch lange begleitet, nachdem der letzte Akkord verklungen ist.
Live in Deutschland, Österreich und der Schweiz:
30/08 Darmstadt – Golden Leaves Festival
11/09 Zürich – Volkshaus
12/09 Stuttgart – Club Cann
13/09 Munich – Muffathalle
14/09 Vienna – Arena
17/09 Berlin – Columbia Theatre
19/09 Cologne – Kantine
20/09 Hannover – Musikzentrum
21/09 Bremen – Schlachthof
23/09 Hamburg – Mojo