Review: STRAHLEMANN
STRAHLEMANN Debüt-EP „Die Sonne scheint nur für mich“
Wir stellen dir heute die Debüt-EP „Die Sonne scheint nur für mich“ der Indie-Pop Band STRAHLEMANN vor. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, dreht sich die EP um die eigene Machtlosigkeit. Diese rührt von zu großen Selbst- und Fremdansprüchen. Ich glaube dieses Gefühl kennt so gut wie jeder hier. STRAHLEMANN nehmen uns in den fünf Songs mit auf eine Sinnsuche im Verharren zwischen Idealen und Identität. Die Ideale setzt man sich ja selbst oder übernimmt auch unterbewusst einige. Die Suche nach der eigenen Identität kann hingegen schmerzhaft und unglaublich befreiend sein. Wenn man sie gefunden hat, stellt sich in jedem Fall ein eher positives, überragendes Gefühl ein.
Die vier Musiker aus Tübingen, Münster und Wuppertal nehmen sich diesem Mit-20 Thema an und lassen daraus ein wirklich gutes Erstlingswerk entstehen. Die Gitarren peitschen und treiben gut an. Man fühlt sich in die alten Zeiten zwischen 2006 und 2010 zurückversetzt. Die Lyrics kicken in jedem Fall und gehen tief, tiefer, als man das von früher noch gewohnt war. STRAHLEMANN dürfen dabei in ihren Songs sowohl wütend, melancholisch oder überbordend fröhlich sein. So spielt nun mal das Leben und in ihren Songs wie der Titelsong der EP sprechen dabei Bände.
Endlich mal Gefühle zeigen! Also echte und nicht Fake oder gestellt künstlich. Das ist mir beim Durchhören der Songs in jedem Fall hängen geblieben. Es ist schon schwer sie nicht zu mögen und dann stehen wir genau am zentralen Themenpunkt dieser Platte: Seinen eigenen Idealen vertrauen und sich so geben, wie man wirklich ist. In der Umsetzung ist das klasse. „Wiedersehen / Was du nicht sagst?“ gefällt mir hier zum Beispiel richtig gut. Hier taucht sie nämlich auf die Melancholie und die Sehnsucht nach alten Geschichten und Gefühlen, die man wieder fühlen möchte. Es ist schon aber auch verdammt schwer, das richtige Gefühl zu finden und sich darin auch richtig zu verhalten. STRAHLEMANN stellen Fragen wie „Wie geht das, glücklich zu sein?“ „Ich selbst zu sein?“ und „Das Richtige tun?“.