Review: Ruby Gill

Songwriterin Ruby Gill im Review

Ruby Gill im Review; Fotocredit: Michael Ridley

Ruby Gill braucht nicht viel, um mich in ihren Bann zu ziehen. Eigentlich erstmal nur eine Gitarre wie in „Your Mum“ und natürlich ihre authentisch, ehrliche Stimme. Mit einer überbordenden Ehrlichkeit konzipiert sie ihre Songs und reißt hin und wieder auch Mauern ein, die sie sich selbst hochgezogen hat. Eines scheint aber immer klar zu sein: Sie findet die richtigen Worte. Sie gewährt uns Einblicke in ihre Liebe zu den Vögeln, wenn es darum geht Grenzen zu überschreiten und ihren eigenen Panikattacken. Dass „Your Mum“ die Debütsingle der Songwriterin ist, lässt mich als Zuhörer erstaunen. Nach ihrer Single war es erstmal lange Zeit ruhig, ehe dann letztes Jahr im November neue Tracks rauskamen. „Borderlines“ war einer davon. Der Song ist beinahe in einem einzigen Take entstanden und das kurz vor dem Lockdown. Ihr Wurlitzer begleitet sie und so bekommen wir es mit einer sehr traurigen Nummer und doch schwermütigen noch dazu zu tun.

Der Song entstand eigentlich schon zwei Jahre zuvor. Es ging ihr damals um eine Art Kritik an der Regierung und die ganze Bürokratie, wenn es darum geht ins Land zu kommen, Visum, die zig Stöcke, die einem in den Weg geworfen werden und, dass man dann natürlich an jeglicher Zukunft zweifelt. Man ist irgendwie nur geduldet, nicht erwünscht und hängt in einer Bubble, in der man keinesfalls sein möchte.

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