Review: kleinabaoho „bilder“

kleinabaoho „bilder“ Trackreview

kleinabaoho EP-Review „Bilder“

Wir stellen dir heute heute die EP „Bilder“ von kleinabaoho im Review vor. Queere Lovesongs und ein Statement, dass gaye Liebe auch im Muttersprachenpop einen Platz braucht – das ist die Debüt-EP »bilder« von kleinabaoho. Die Sängerin hat im Schlafzimmer an den Songs getüftelt und sie auf ihrer Gitarre geschrieben und komponiert. Das wirkt alles recht kuschelig und warm und genau daran liegt es vermutlich wohl auch.

Es geht ihr um Sicherheit. Darum, dass man sich in ihre Tracks fallen lassen kann. Einfach ohne Furcht und ohne, dass man großartig über Dinge nachdenkt. Es geht um Beziehungsdrama, Ex-Freundinnen und generell alles, was in Beziehungen so vorfallen kann. Generell ist Liebe ein recht großes Thema der EP und auch die Ambivalenz dieser. All diese Liebesgeschichten sind verpackt in eindringlicher, umarmender Pop-Musik.

Wir sprechen mit ihr über die EP und darüber wie die Erwartung von ihr selbst auf diesen Release waren.

Herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung deiner EP "Bilder"! Was sind deine Erwartungen und Hoffnungen für diese EP?

kleinabaoho: „Vielen lieben Dank! ich freu mich unendlich, dass die EP jetzt veröffentlicht ist! Erwartungen und Hoffnungen hab ich einige – die halten mich stets motiviert! Aber der größte Wunsch ist, dass sich irgendwer durch meine Musik mehr gehört oder gesehen fühlt. Die queere deutschsprachige Musikszene ist noch ziemlich klein und es ist noch nicht für jeden was dabei – denk ich. Vielleicht finden sich ja die ein oder anderen in meiner Musik und auch wenn’s nur eine Person ist, würd mich das schon ziemlich glücklich machen. Die EP soll einfach genau die richtigen Menschen erreichen – das erhoffe und erwarte ich mir :-)“

Du hast die Songs in deinem Schlafzimmer geschrieben. Wie hat dieser intime und persönliche Raum deine Kreativität und den Entstehungsprozess der Lieder beeinflusst?

kleinabaoho: „Ich liebe es in meinem Bett zu schreiben. Einerseits ist mein Bett einfach echt gemütlich,
andererseits war mein Bett schon immer ein Safespace für mich. Vor meinem Outing war das zum
Beispiel der einzige „Raum“ in dem ich mir ungestört ein Leben mit einer Frau erträumen konnte. Ich
bin jeden Abend vor dem Einschlafen meine lesbische Hochzeit durchgegangen, bis ich am nächsten Tag in der schule meinen Freundinnen wieder von meinen männlichen „Crushes“ erzählt hab. In meinem Bett kann ich alles sagen, denken und sein was ich will, ohne dass das jemand mitbekommt. Ich glaub das ist auch der Grund, warum ich in meinen Songs so brutally honest sein kann.“

Gibt es einen bestimmten Song auf der EP, der dir besonders am Herzen liegt? Kannst du uns die Geschichte und Bedeutung hinter diesem Song erzählen?

kleinabaoho: „Mein persönlicher Liebling ist „grüne augen lügen“. Ich hab den song zwei Jahre nach meinem
letzten Break-up geschrieben und ich glaub während dem Schreiben von dem Song ist einiges in mir geheilt. Zu der Zeit bin ich in einem ziemlich toxischen liebes-hin und her gesteckt und wie das halt so ist, war ich furchtbar verliebt und gleichzeitig hat mir mein Herz auch jedes mal aufs neue unendlich wehgetan. Außerdem war „grüne augen lügen“ auch mein erster richtiger deutscher Song. In meiner Muttersprache zu schreiben, erlaubt mir ehrlicher zu sein und ich denke mir ist es bei dem Song gut gelungen genau das raus zu lassen, was raus musste.“

Was war die größte Herausforderung bei der Produktion der EP und wie hast du sie überwunden?

kleinabaoho: „Das erste mal im Studio war ich komplett lost. Es war super schwierig die Lieder, die ich nur auf der Gitarre kenne, in einen ausproduzierten Song zu übersetzen. Zusätzlich kenn ich mich echt wenig aus, was produzieren angeht und hab oft keine genauen Beschreibungen gefunden, für das, was ich gerne hören möchte. Da hab ich echt Glück gehabt, dass Patrick Tilg – mit dem ich fast alle der Songs produzieren durfte – meine oft sehr kreativen Beschreibungen verstanden hat und mir auch überhaupt den Raum gegeben hat, mich so ausdrücken zu können.“

Wie würdest du die musikalische Entwicklung von deinen ersten Veröffentlichungen bis zur aktuellen EP beschreiben? Was hat sich verändert oder weiterentwickelt?

kleinabaoho: „Es hat sich so viel verändert und auch irgendwie gar nichts. Vorrangig hab ich echt einiges
dazugelernt und erfahren dürfen, was meine Musik bestimmt beeinflusst hat und weiterhin beeinflussen wird. Ich glaub ich bin in der Zwischenzeit auch um einiges selbstbewusster geworden, wie ich meine Musik präsentiere. Anfangs hatte ich echt Angst vor den Reaktionen von Menschen in meinem Umfeld, vor allem was TikTok und co. angeht. Aber jeder ist extrem supportive. Diese positiven Rückmeldungen zu sehen, hat mich noch einmal mehr gepusht den Weg weiter zu gehen und ich bin echt gespannt, wohin meine Reise noch führt!“

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