Passenger – Eine Plattenkritik des Albums „All The Little Lights“

Passenger – Eine Plattenkritik des Albums „All The Little Lights“

Schon das vierte Mal gibt es jetzt hier -ganz außergewöhnlich- eine Plattenkritik zu lesen. Die Kritiken schreibe ich eigentlich für das schöne Valve Music Magazine, aber ich möchte euch das hier nicht vorenthalten. Der Brite und Bartträger Passenger hat mit „All The Little Lights“ seine vierte Platte veröffentlicht. Im März teilte er sich noch mit Ed Sheeran die Tourbühne; nun gibt es wieder zwölf neue Songs des Singer/Songwriters aus England, der mit seiner quengeligen Stimme auffällt und damit auf dem neuen Album fasziniert.

Pflegte man Vorurteile, wäre Mike Rosenberg mit seinem Bart und einer Gitarre auf Bildern schon anzusehen, in welche Richtung seine Musik geht. Tatsächlich: Rosenberg aka Passenger ist neben Künstlern wie William Fitzsimmons oder auch Ed Sheeran ein klassischer Singer/Songwriter, wie im Buche steht. Allerdings ist der Hype um Passenger noch nicht ganz so enorm.

Im März noch stand er zusammen mit Sheeran auf der Bühne und begleitete seinen Landsmann auf seiner Deutschlandtour. Jetzt ist im Mai mit „All The Little Lights“ sein bereits viertes Album erschienen, und ein wahres Werk ist es allemal. Zwar gehört es eher in den Bereich der leichteren Musik, aber wer Passengers quengelige Stimme mag, dürfte auch diesmal begeistert sein.

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Das Album wird von „Things That Stops You Dreaming“, einem wirklich schön und liebevoll komponierten Stück, eingeläutet. Eine Geige agiert dabei als Vorhangsöffner, der Gesang wird relativ dezent und eher leise durch eben diese Geige und ein Schlagzeug begleitet. Die Gitarre ist ebenfalls stets griffbereit, und dieser entlockt Passenger dabei wirklich schöne Melodien.

Auch bei „Let Her Go“ findet man den so klassischen Sound eines Singer/Songwriters wieder. Auch wenn der Hörer meint, mit James Blunt oder dem gerade so gehypten Ed Sheeran schon so gut wie alles an Songwriter-Musik gehört zu haben, hat Passenger doch noch einiges zu bieten. „Let Her Go“ ist mit so viel Herzblut geschrieben und beinhaltet zudem auch noch einen ohrwurmhaften Refrain. Hier hört man wie auch bei „Staring At The Stars“ und „The Wrong Direction“, dass Passenger eigentlich eher in die Sparte des Folks einzuordnen ist. Seinen Ursprung als Straßenmusiker hört man in jedem der zwölf Tracks heraus und in jeder Minute ist man sich gewiss: Sein Herz schlägt eigentlich nur für die Musik.

Auch wenn Songs wie „Circles“ oder „Feather On The Clyde“ unglaublich traurig anmuten, so bietet Mike Rosenberg dennoch keine übertriebene Melancholie auf. Seine Musik auf „All The Little Lights“ ist einfach unwahrscheinlich zart, und ein weiteres der Highlights von vielen wahrhaftig zauberhaft geschriebenen Songs ist „Holes“: Sehr schwungvoll und mit einem herzlichen Drive, in diesem Track kann man sich regelrecht verlieren. Wenn jetzt noch einmal Sommer wäre – dies wäre der perfekte Sound für eine verträumte Sommernacht mit einer Prise Wehmut im ergreifenden Refrain.

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Mit „All The Little Lights“ erfindet Passenger sein Genre nicht neu, man hat vielmehr den Eindruck, dass Passenger wie ein kleiner Bruder des James Blunt auftritt. Dennoch muss man vor ihm den Hut ziehen: Seit vier Alben bleibt er entgegen des Mainstream seinem Stil treu und klingt immer noch so authentisch, wie er eben schon auf dem ersten Album geklungen hat. Manchmal ist Fortschritt tatsächlich einfach die Konstanz, mit der man immer weiter gute Musik macht.

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