Mumford & Sons – Eine Plattenkritik des Albums „Babel“

Mumford & Sons – Eine Plattenkritik des Albums „Babel“

Wieder einmal schreibt das Soundkartell für euch eine Rezension über ein Album. Am 21.09.12 erschien auch in Deutschland mit „Babel“ das neue und zweite Album von Mumford & Sons. In Kooperation mit dem Valve Music Magazine könnt ihr jetzt hier auch diese Rezension lesen.

Sie ist wieder da, die Stimme von Herrn Mumford. Lange lechzte man nach neuer Musik der Briten, jetzt ist es soweit: Sie veröffentlichen ihr zweites Werk „Babel“, bei dem einem beim Hören etwas mulmig wird. Mulmig deswegen, weil Mumford & Sons dort weitermachen, wo sie aufgehört haben.

Beinahe genau drei Jahre ist es nun her, dass die Drei-Mann-Band um Marcus Mumford in den UK Album-Charts auf dem zweiten Platz lagen. Was sich damals im Jahr 2009 musikalisch anbahnte, konnte eigentlich keiner ahnen, denn seitdem Mumford & Sons im selben Jahr ihr Debüt in die Plattenläden brachten, brach ein regelrechter Folk-Country-Hype aus. Mit “Sigh No More” setzten Mumford & Sons einen wahren Meilenstein in diesem Genre. Vor allem das Banjo, aber eben auch im speziellen der Gesang von Herrn Mumford prägte die Künstler des Folkgenres. Seitdem wurden Songs wie “Little Lion Man”, “Winter Winds” oder auch “The Cave” in den Indie-Discos rauf und runtergespielt. Und sind die Erwartungen an das zweite Werk “Babel” natürlich enorm gestiegen. Die Single “Babel” wurde dabei im Vorfeld genauestens analysiert und noch davor kursierte mit “Home” ein allererster neuer Song im Netz. Die Vorfreude auf das neue Album wuchs stetig.

Nun ist es soweit und “Babel” steht in allen Plattenläden. Auch die Jahreszeit haben sich Mumford & Sons passend ausgesucht. Es herbstelt nämlich so langsam, aber sicher, passend zu ihrem sehnsüchtigen Sound.

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Die alles entscheidenden Fragen jetzt: Klingen Mumford & Sons immer noch so einzigartig wie auf ihrem Vorgänger? Hat sie der Erfolg musikalisch nicht verändert? Mit dem Titeltrack wird “Babel” eröffnet. Und die Antwort gegeben: Ja, man könnte ohne weiteres zunächst das erste Album auslaufen lassen und sogleich mit “Babel” fortsetzen lassen, denn “Babel” klingt wie ein weiterer Track auf “Sigh No More”. Leidenschaftlicher Country-Folk bahnt sich seinen Weg, von der ersten Minute an. Gefolgt von “Whispers In The Dark” geht es zunächst etwas getragener weiter, aber dennoch haben Mumford & Sons an ihrem Songaufbau nicht viel verändert.

Es fällt allerdings auf, dass ihre Titel noch pompöser, noch fulminanter geworden sind. Zudem haben Tracks wie die aktuelle Single “I Will Wait” oder “Holland Road” deutlich an Volumen gewonnen. Es schwingt auch weiterhin eine ordentliche Prise Melancholie mit, wobei sie diese durch ihre emotionale Instrumentalisierung etwas umgehen, oder eher überspielen. Allzu viel haben sich Mumford & Sons nicht verändert. Sie bleiben ihrem Sound – mit dem sie so erfolgreich geworden sind – weiterhin treu, und auf “Babel” hört man großartige Männermusik mit viel Herz.

Die drei Jahre Wartezeit haben sich in jedem Fall gelohnt. Und es wird einem wirklich bange, da man den Eindruck gewinnt, Mumford & Sons können gar nicht anders klingen. Egal, wie sehr sie dabei auf ihre Gitarre oder Banjo einschlagen, sie machen einfach alles richtig.

Doch die Briten können es auf “Babel” auch leise angehen. Denn in “Reminder”, “Hopeless Wanderer” oder “Broken Crown” schlagen sie auch ruhige Töne an. Wobei auch diese leisen Vertreter auf der Platte von einem sich überstürzenden Refrain übermannt werden.

Ja, Mumford & Sons haben es auch mit Album Nr. 2 geschafft und davor kann man nur den Hut ziehen. Trotz des Erfolgs, den sie mit ihrem Debüt hatten, sind sie sie selbst geblieben. Man hat sie offenbar bei der Produktion des Albums frei schaffen lassen, und gerade das macht im Vergleich zu anderen Bands, die mit ihrem Debüt bis in den Himmel gehyped wurden den Unterschied aus. Mumford & Sons bleiben auf “Babel” weiter die drei Herren, die sie schon 2009 waren, und wahren dadurch ihr Gesicht. Es bleibt zu hoffen, dass Mumford & Sons auch weiterhin so und nicht anders erhalten bleiben.

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