Miriam Bryant

Ein Debütalbum auf Gratwanderung

Miriam Bryant aus Schweden mit ihrem Debüt; Credit: Danny North

Miriam Bryant aus Schweden mit ihrem Debüt; Credit: Danny North

Über das Jahr hinweg wurde Miriam Bryant als Newcomerin des Jahres 2013 gehandelt. Diesem Anspruch versucht sie nun mit dem Release ihres Albums “Raised In Rain” gerecht zu werden. Ob sie es schafft erfahrt ihr jetzt hier beim Soundkartell.

Am 08.11 ist für Miriam Bryant der große Tag. Es ist der Tag der Karriere an dem sich entscheiden wird, ob sie den Anforderungen gerecht wird und ob ihr Debütalbum “Raised In Rain” tatsächlich die Auszeichnung Newcomerin des Jahres zu sein. Die Schwedin hat dazu 12 Tracks auf ihre Platte gepackt und dafür, dass sie sich früher vor ihren Schulkameraden schämte zu singen, hat sie sich jetzt ein großes Stück vorangebracht.

Dafür, dass sie jetzt einige Jahre später hier steht und am 08.11 ihr Debütalbum herausbringt, kann sie sich schon einiges darauf einbilden. Und das Besondere daran: Ihre Stimme ist eine herausragende und absolut nicht nach einer Debütantin, die das erste Mal vor größerem Publikum singt. Anfangs untermauerte sie, dass sie ja lediglich ein paar Songs geschrieben hätte. Sie versuchte sich dadurch natürlich nicht absichtlich unter Wert zu verkaufen, aber ein gewisses Understatement steht ihr auch gut zu Gesicht.

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Die junge Dame aus Göteborg hat definitiv ein fulminantes Werk geschaffen, das allerdings Licht und Schatten wirft. Der Schatten ergibt sich klar aus ihrer Orientierung am Mainstream, der so jeden Tag im Radio läuft. Hierzu gehören etwa der Track “Last Soul On Earth” oder “Push Play”. Natürlich bekommen wir hier schon die Stärke der Stimme von Miriam Bryant zu hören, doch in diesen Songs arbeitet sie zu zielgerichtet daraufhin massentauglich zu sein.

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Gewisserweise steigert sie sich im Laufe der Tracks selbst, denn schon “Finders Keepers” ist ein Track, den wir so schnell nicht vergessen werden. Zwar erinnert die Stimme und Intonation stark an die von Adele, aber dennoch schafft sie es hier zum ersten Mal eine Markanz außerhalb des üblichen Mainstreams herauszuarbeiten. Der Fokus liegt ganz klar auf der Stimme, denn die Begleitung könnte durchaus durch andere Instrumente ersetzt werden.

Miriam Bryant aus Schweden mit ihrem Debüt; Credit: Danny North

Miriam Bryant aus Schweden mit ihrem Debüt; Credit: Danny North

Je weiter wir uns durch die Platte hören, desto mehr festigt sich dann doch der Eindruck, dass Miriam Bryant eine tolle Platte produziert hat. Tracks wie der Titelsong zum Album sind schlichtweg gute Electronica-Pop Songs, an denen wir in Zukunft nicht vorbei kommen werden. Unvorstellbar scheint spätestens ab “Etched In Stone”, dass sie sich so lange geziert hat vor einem größerem Publikum zu singen oder gar zu performen. Diese Angst und Selbstzweifel legt sie sichtlich hörbar immer weiter ab und mit ihren Songs braucht sie sich auch davor nicht verstecken.

Interessant ist, wie Miriam Bryant mit ihren Songs umgeht, denn an sich ist ihre Stimme eindeutig eine, die wir sonst im Soul finden würden. Diesen Soul bettet sie auf fantastische Weise in moderne Arrangements ein. Aber genau das wird ihr hin und wieder auch zum Verhängnis, wenn sie auf Zuhörer stößt, die dem gängigen Mainstream abgeneigt sind.

Somit stellt das Album von Miriam Bryant eine echte Gratwanderung dar. Wir sollten die 12 Tracks vor allem aus zweierlei Perspektiven betrachten: Auf der einen Seite handelt es sich um brillante und gut arrangierte Tracks und auf der anderen Seite wissen wir, dass ihre Tracks nicht bei den alternativen Radioanstalten laufen werden.

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