MGMT – Das mutigste Album 2013

MGMT – Das mutigste Album 2013

MGMT mit neuem dritten Album im Gepäck; Credit: Danny Clinch

MGMT mit neuem dritten Album im Gepäck; Credit: Danny Clinch

Würde es einen Preis für das mutigste Album eines Jahres geben, würden MGMT diesen ohne Konkurrenz gewinnen. Am 13.09 erscheint ihr drittes Album und sie brechen mit allen Regeln der Kunst. Hier gibt es das Prelistening exklusiv vom Soundkartell.

Das Duo MGMT scheint unzertrennlich. Sie verstehen sich intuitiv und Andrew und Ben wissen jeweils genau, was der andere gerade denkt. Für jeden, der mit der Band extern dann auf der Bühne steht ist das ein Graus und kein Leichtes. 2008 begann die Karriere der beiden Musiker mit ihrem ersten Album Oracular Spectacular“ und seitdem ging es für sie nur bergauf. Auch weil sie bei Sony unterschrieben. Dass sie vom so großen Label in ihrem kreativen Schaffen eingeschränkt werden können sie nicht behaupten. Im Gegenteil sie dürfen tun und lassen was sie wollen und so wandelte sich der Sound bereits mit ihrem zweiten Album „Congratulations“ im Jahre 2010.

Aus den Indie-Hymnen wurden psychedelische Songs, die für die Fans alles andere als eingängig waren. Jetzt veröffentlichen sie am 13.09 mit „MGMT“ ihr drittes Studioalbum und schon wieder wollen wir uns nicht ausmalen, wie bei Sony gestaunt haben müssen, denn das Album ist wieder alles andere als kompatibel mit dem gängigen Mainstream. Alle, die sich dem Mainstream entsagen werden jetzt begeistert jubeln und sich umarmen. Endlich mal eine Band, die genau die andere Richtung einschlägt! Bravo!

Die anderen werden sich die Hände vors Gesicht schlagen. Keine Kassenschlager. Kein Airplay in den Radios! Schlimmer hätte es nicht kommen können.

MGMT haben das geplant und nutzen genau diese Klausel in ihrem Vertrag aus. Sie setzten sich bei ihren neuen zehn Tracks nicht unter Druck und Hits wollten sie schon gleich drei Mal nicht schreiben. Die Zusammenarbeit verlief dabei wie gewohnt mit Dave Fridmann, der sie auch schon auf den beiden Vorgängern begleitet hat. Das Besondere beim Aufnahmeprozess der beiden ist, dass sie sich auch keinem Songwriting-Schema unterwerfen. So entstanden Tracks wie die Single „Alien Days“ oder „A Good Sadness“ aus reiner Improvisation heraus. Ohrwürmer sind dabei allemal nicht entstanden. Sie benötigen vom Hörer vor allem eines: Zeit.

MGMT mit neuem dritten Album im Gepäck; Credit: Danny Clinch

MGMT mit neuem dritten Album im Gepäck; Credit: Danny Clinch

Die verschachtelten Melodien und flächendeckend wabernden Synthie-Sounds müssen sich erst einen Weg durch unsere Ohren bahnen. Es ist schon erstaunlich welch großartiges Werk MGMT geschaffen haben. So wirken ihre Songs wie Hybride aus mehreren Genres. Es treffen Gesänge wie aus den 60ern auf Synthies und teils raffinierten HipHop-Beats.

Gegen Ende der knapp 45 Minuten werden sich mit Sicherheit mehr als die Hälfte der Hörer fragen, was das jetzt konkret war. Vollkommen eigenständig kommt jeder Track daher und im Ganzen höchst komplex wirkt das dritte Album. Am Ende ist eines aber sicher: Es wird zwei verschiedene Lager geben. Die einen – zu denen wir gehören – jubeln vor Begeisterung, denn Tracks, die nicht eingängig sind, sind meist die besseren. Einfachere Songs zu schreiben sei anspruchslos.

Eine spannende Fragen dürfte sein, wie sich die neue Platte tatsächlich verkaufen wird. Andrew und Ben ist das sowieso egal. Für diejenigen, die auf neue Indie-Hymnen hoffen eher nicht. MGMT wird wohl zur mutigsten Band 2013 gewählt werden.

Für eines der beiden Lager könnt ihr euch jetzt beim Prelistening entscheiden:

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