Rezension: Kakkmaddafakka – „Hus“
Kakkmaddafakka Partylöwen mit viertem Album „Hus“
Silke Knauer hat sich das neue Album „Hus“ von Kakkmaddafakka für Euch angehört.
Ich bin tatsächlich relativ motiviert aus dem Bett gehüpft und habe mich auf den Tag gefreut bis zuerst mein vorpubertärer Sohn sich entschlossen hat, mir kräftig den Morgen zu versauen und seiner schlechten Kein-Bock-Laune freien Lauf zu lassen und ich dann dank drei verschiedener LKW-Fahrer, die mir die Vorfahrt nahmen, mitten auf der Landstraße hielten und eine Straße komplett blockierten, doppelt so lange zu meiner Arbeit gebraucht habe. Mantra mäßig habe ich in meinem Kopf vor mir her gesagt: Alles nicht so schlimm, bleib einfach ruhig und hör die neue CD von Kakkmaddafakka (KMF)!
Glaubt mir eins: Agressiv schlechte Laune und die neue CD “Hus“ passen gar nicht gut zusammen. Fröhlicher Indie-Pop, der zum mitwippen einlädt lässt sich ganz schlecht hören, wenn der eigene Puls auf 180 ist. Das mittlerweile vierte Album der Norweger rund um den Frontmann Axel Vindenes beschäftigt sich mit Liebe, dem Alltag und natürlich mit Norwegen. Nehmen wir mal das Thema Liebe: Das Thema Nr. 1 in allen Songs lässt sich auf vielfache Weise verarbeiten; von tieftraurig bis deathmetal-laut singen und schreien die Frontfrauen und –männer ihre Version der Liebe hinaus und verarbeiten dabei oft die eigenen Erfahrungen. KMF schafft es das schwierige Thema textmäßig gut zu verarbeiten, die Songs dabei aber einfach locker und leicht wirken zu lassen.
Vor ein paar Wochen durfte ich schon die damals erschienene Single-Auskopplung “Neighbourhood“ rezensieren und schon da schrieb ich, dass der Song sehr rund ist, so dass es mir schwer fällt, Kritik daran zu üben. Die Partylöwen haben es tatsächlich geschafft, den Sound auf das ganze Album zu bringen. Fluffig hüpfen hangeln sie sich von Lied zu Lied und lassen den Indie-Pop voll zur Geltung kommen. Die Band ist bekannt für ihre guten Live-Auftritte mit viel Spaß und guter Laune und lässt auch mal kurz ein paar Fans nach Norwegen einfliegen, um ihrer neuen Platte zu lauschen und sie dann natürlich noch mit auf ein Festival zu nehmen. Also Spaß ist hier auch garantiert.
Und ich kann auch nicht sagen, dass ich die Songs langweilig finde. Sie klingen nicht alle gleich, auch eine schöne Ballade hat es auf das neue Werk geschafft und mit prasselndem Sommerregen hinterlegt begleitet durch ein traurigen Klavier singt Vindenes über das vergangene Sommerglück. Schön und… RUND.
Auch zu dem Album bleibt mir nur zu sagen: Für jeden Indiepop-Fan ein Muss! Mir aber etwas zu aalglatt – zu perfekt klingt der Sound. Aber das kann man ja keinem vorwerfen!
Natürlich könnt ihr Euch von dem Spaß auch selber überzeugen, dann müsst ihr folgende Termine notieren:
17.01.2018 in Marburg im KFZ
18.01.2018 in Stuttgart im Wizermann
19.01.2018 in München in der Muffathalle
30.01.2018 in Münster im Skater Palace
31.01.2018 in Hamburg im Docks Hamburg
01.02.2018 in Hannover im Kulturzentrum Pavillon