Edgy Orange – Ausgefallener Regensburger Funkrock

Edgy Orange

Über Bandnamen gab es ja schon überaus viele Abhandlungen und man könnte, wenn man denn wollte, bestimmt auch eine Doktorarbeit darüber schreiben. Bis eine Band endlich ausdiskutiert und basisdemokratisch über den Namen abgestimmt hat, kann es schonmal ein Weile dauern. Man möchte ja auch einen besonderen Namen finden, den man dann auch nicht mehr allzu oft ändern muss. Vor allem sollte man nicht klingen wie eine andere Band, es sollte schon etwas Besonderes sein. Bei 6 Männern kann sich so ein Namengebungs-Prozess schon mal in die Länge ziehen und bei der nächsten Kapelle hören wir zum ersten Mal bei Soundkartell auch etwas aus dem Genre Funkrock. Denn in diesem Genre sehen sich die sechs Regensburger um Edgy Orange.

Über die maximale und minimale Anzahl an Bandmitgliedern wurde hier im Blog ja schon einmal geschrieben. Die ideale Größe liegt bekanntlich zwischen 4-5 Mitgliedern. Wobei fünf schon fast wieder einer zu viel ist, und drei eigentlich einer zu wenig. Ab fünf Musikern wird es schwierig alle Interessen und Musikgeschmäcker unter einen Hut zu bekommen. Doch wie schwierig ist das dann bei sechs jungen Männern, die teilweise noch studieren und schon berufstätig sind?

Bei Edgy Orange musizieren vier Studenten, wobei der fünfte gerade noch eine Ausbildung zum Logopäden macht und Andi bereits mit beiden Beinen im Beruf steht. Alle sechs Musiker kommen aus Regensburg und das sind: Stefan und Max, jeweils an der Gitarre und Bass tätig, der Hannes an der Gitarre, Tobi am Keyboard, Thomas am Schlagzeug und zu guter Letzt der Sänger Andi. Die Band Edgy Orange ist wirklich noch blutjung. Es gibt sie seit 2011 und es gibt auch nur eine Handvoll selbst aufgenommener Tracks. Diese nehmen sie noch klassisch im Proberaum auf. Die Qualität ist für die Titel beachtlich gut, wenn man bedenkt unter welchen Bedingungen sie aufgenommen wurden.

Nochmal kurz zum Bandnamen. Warum muss der Name ausgerechnet etwas mit einer Frucht zu tun haben? Ganz einfach: Jedes Mitglied hatte etwas mit einer Frucht zu tun. Sie probierten dementsprechend alle Fruchtsorten aus: „Bananas“, „Mandanrines“ bis hin zu „Orange“. Den Namen „Blue Orange“ konnten sie aber wegen einer deutschen Popgruppe nicht annehmen. So kam es wie es kommen musste und man einigte sich auf „edgy“. Doch damit meinen die Jungs von Edgy Orange nicht die Bezeichnung „eckig“ oder „kantig“, sondern hier meinen sie eher „ausgefallen“, „trendig“.

Und genau das trifft es auch sehr gut. Denn lauscht man den ersten Minuten ihrer Songs, klingen sie tatsächlich anders, ausgefallen und vor allem klingen sie nach Funk.

Wenn man auf der Homepage von Edgy Orange vorbei schaut, kann man sich dort fünf Tracks der Regensburger runterladen, und das alles gratis. Der erste „All You Know“ wartet mit einem wunderbaren Bassintro auf und schon bald gesellt sich ein äußerst funkiges Gitarrenriff dazu. Sobald Andi mit den Vocals beginnt, fällt einem sofort die große Ähnlichkeit zum Sänger der Red Hot Chili Peppers auf. Man sollte natürlich dazu sagen, dass die Qualität der Songs keinstenfalls Studioqualität aufweisen, aber das stört einen auch nur bedingt. Der Track ist äußerst gelungen und bleibt in jedem Fall im Ohr.

Weiter geht es mit „Game of Life“. Hier leitet eine gute Drumline ein, um von allen anderen Instrumenten wie Keyboard, Gitarre und Bass wie bei einem Puzzle ergänzt zu werden. Zu guter Letzt kommt Andi`s Gesang hinzu und man hört, dass er sich stimmlich wirklich gut anpassen kann. So bekommt „Game of Life“ eine doch wieder ganz andere Anmutung zugeschrieben. Auffallend schön ist das Zwischenspiel von Bass und Schlagzeug ab Minute 2:00. Auch hier merkt man, wie wunderbar die einzelnen Instrumente harmonieren.

Wenn man zum nächsten Titel „Paralyzed“ gelangt, ist man zugleich auch bei der größten Perle der Band angelangt. Von der ersten Minute an, bahnt sich dort ein großer Ohrwurm an. Das Intro, die Strophe wie auch der Refrain strotzen so vor Qualität und haben großes Potential. Wobei auch hier der Gesang wieder sehr an die oben genannte Amerikanische Band erinnert, was dem Sound von Edgy Orange absolut nicht schadet. Genau so schwungvoll wie der Song beginnt, so gut spielt er sich auch wieder aus. Hier haben Edgy Orange einen wirklich schönen Track geschaffen.

Dass Edgy Orange Funkrock spielen und auch fähig sind eine schöne Ballade zu produzieren, stellen sie bei dem Titel „By your Side“ unter Beweis. Die Strophe gesaltet sich sehr ruhig und allzu viele Instrumente werden hier nicht eingesetzt, aber im Refrain explodieren dann quasi die anderen Bandmitglieder, mit ordentlich verzerrter Gitarre und gutem Solo. Im Hintergrund bleibt dabei stets das Keyboard, das den Song bis zum Ende sehr gelungen begleitet. Seinen vermeintlichen Höhepunkt besitzt der Song ab der Minute 3:00, bis dann wieder alles in sich verschmilzt.

Zu guter Letzt, warten Edgy Orange mit ihrem neuesten Titel „Somewhere to go“ auf. Ein super Keyboard-Intro wird dezent vom Schlagzeug eingeleitet, bis dann im versetzten Rhythmus die Gitarre ein Riff spielt. Wenn man den Refrain zum ersten Mal gehört hat, wird man spätestens dann dabei ertappt, wie man mit Füßen und Händen zum Beat mitwippt und klopft. „Somewhere to go“ ist ein wirklich sehr guter und vor allem ein äußerst vielfältiger Track. Gegen Ende singen dann sogar nochmal alle sechs von Edgy Orange ein lang gezogenes „soooooon“.

Wenn man sich alle fünf Titel von Edgy Orange angehört hat, muss man schon ganz ehrlich sagen, dass sich dort etwas Großes in Regensburg aufbauscht. Die Musik ist wie sie schon selbst gern über sich sagen, einfach „anders“ und ausgefallen.

Man kann es nur hoffen, dass Edgy Orange in naher Zukunft den Weg in ein professionelles Studio macht, denn die Tracks haben ordentlich viel Potential und sind auf jedenfall imstande das Publikum zu begeistern und dieses mit ihrem eigenwilligen Sound zu berühren. Auch wenn man meint, die Musik sei sehr versteift, wenn eine Menge Physiker am Werk sind, wird man eines Besseren belehrt und man wünscht Edgy Orange, dass sie den Sprung auf größere Bühnen schaffen. Man würde es Edgy Orange auf jedenfall gönnen, das Potential dazu haben sie!

Um euch die fünf Titel herunterladen zu können, kommt ihr hier auf ihre Homepage: http://edgy-orange.de/?page_id=447

Und um zu ihrer wachsenden Fangemeinde dazustoßen zu können, geht es hier zu ihrer Facebookseite: http://www.facebook.com/edgyorange?ref=ts

Zu guter Letzt könnt ihr euch hier von Edgy Orange den wirklich tollen Track „Paralyzed“ anhören und auch runterladen:

[soundcloud]http://soundcloud.com/soundkartell/edgy-orange-paralyzed[/soundcloud]

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