Aus Bayern entdeckt: JuliKapelle
18 Jahre Bandgeschichte aus Aschaffenburg
Wir vom Soundkartell haben es uns ja vor mehr als zwei Jahren auf die Fahnen geschrieben lokale Künstler zu unterstützen und ihnen damit ein erstes Sprungbrett zu sein. Das wollen wir diesen Dienstag für den Künstler JuliKapelle aus Aschaffenburg sein. Wieso es sich lohnt, lest ihr hier.
Seit 1996 gibt es die Formation JuliKapelle bereits. Jetzt ist es endlich soweit und es soll gehört werden, wieso es sich dabei um ein überaus tolles Projekt eines bayerischen Künstlers handelt. Seit 18 Jahren also macht Achmim nun in dieser Form schon Musik.
Der Fokus lag bis dato auch darauf Musik zu machen. Promotion und ein Label zu finden, daran war nicht zu denken. Zu wenige Unterstützer gab es dafür und zudem werden in jenen Bereichen auch zahlreiche Hände benötigt, die darin Erfahrung haben.
Für das Musikalische ist JuliKapelle dafür umso schöner verantwortlich, denn jetzt erschien jüngst eine Platte von JuliKapelle auf Vinyl und darauf finden sich unter anderem eben jene Titel, die wir euch hier in den Artikel gepackt haben.
Gäbe es eine handvoll Begriffe, die die Musik beschreiben sollen nehmen wir Bezeichnungen wie Folk, Elektro, Indie, Experimental und deutschsprachig in den Mund. Besser und ungenauer zugleich könnten wir die Musik der Band nicht beschreiben.
So sind es aber gerade Titel wie “Gluten”, die beeindrucken, dass die Band so lange Zeit unbekannt blieb und auf ihren Durchbruch warten musste. Natürlich, oftmals ist es besser sich genug Zeit zu nehmen. Doch 18 Jahre?
Umso gereifter und standfester kommt JuliKapelle mit diesen Eindrücken daher. Sie überzeugt von der ersten Minute an und zeigt uns, dass es jammerschade ist, dass sie bis heute so abgetaucht waren.
“Lichtung” wurde das Album getauft und wird nun in diesem Jahr in zahlreichen Live-Auftritten performed. Das kommt der Band mit Sicherheit zu Gute und wird auch im allerbesten Fall dazu führen, dass wir den Namen JuliKapelle noch öfter hören werden.
Wir haben auch JuliKapelle ein paar Fragen gefragt, um sie euch näher vorzustellen:
Soundkartell: In drei Sätzen: Wo kommt ihr her und wie hat alles angefangen?
JuliKapelle: „Wir kommen aus dem Untergrund, dem da ganz tief drinnen.
Es fing an mit dem Verlorengehen und treiben lassen in Klängen, dem Zauber der Musik, nachmittags nach und Morgens vor der Schule, was in dem Kind den Wunsch erweckte diese Alchemie zu lernen.
Das dauerte dann eine Weile und führte in Löcher und auf Wolkenkratzer, 1996 wurde dann die JuliKapelle gegründet, keine Band, sondern ein Ort, in dem sich Musiker –mal mehrere mal nur ich- einfinden um diese Musik, mehr oder weniger dirigiert von mir als selbsterkorenem Kapellmeister, entstehen zu lassen.“
Soundkartell: Welche drei Gegenstände charakterisieren eure Musik am besten?
JuliKapelle: „Ein altes Mikrofon. Eine alte Gitarre. Ein altes Notizbuch.
Oder etwas mit Rost, etwas was brennt, und etwas was flüssig ist.“
Soundkartell: Entscheidungsfrage: Bier, Sekt oder Selters? bzw. Hot Dog oder Burger? bzw. Flens oder Becks?
JuliKapelle: „Wasser!“
Soundkartell: Nach was seid ihr süchtig?
JuliKapelle: „Endorphin.“
Soundkartell: Drei Dinge, die ihr direkt nach dem Aufstehen macht.
JuliKapelle: „Wasser trinken. Wasser lassen. Was erleben.“
Soundkartell: Welche Statussymbole sind euch wichtig?
JuliKapelle: „Bescheidenheit & Anmut. (Leider unerschwinglich)“
Soundkartell: Ihr landet nach einem Schiffbruch auf einer einsamen Insel. Wer dürfte auf gar keinen Fall als Überlebender mit euch dort ankommen?
JuliKapelle: „Der Zombie mit dem Schraubenzieher im Kopf aus dem alten Zombie-Film.“
Soundkartell: Welcher Song soll auf einer eurer Beerdigung gespielt werden?
JuliKapelle: „Always look on the bright side of life. (Nicht sehr Originell, ok. Aber ne Beerdigung ist schließlich eine ernste Angelegenheit, daher: KEINE Experimente).“
Soundkartell: Welche Talente würdet ihr am liebsten besitzen?
JuliKapelle: „Das Talent jederzeit unten mit allem zu sein. Und Kontrabassspielen können, einfach so.“
Soundkartell: Was würdet ihr niemals auf der Bühne tun? Was ist euch schon passiert?
JuliKapelle: „Ich würde niemals meine Würde verlieren. Dummerweise passiert mir gerade das immer wieder.“
Soundkartell: Auf welches Phänomen hättet ihr gerne endlich eine Antwort?
JuliKapelle: „Warum die Menschheit –speziell die Alfapersonen, die „führenden“- trotz des hohen Wissenserfahrungswertes, den sie besitzt, diese geschichtete Menschheit, doch immer weiter so viel groben Unfug treibt.“
Soundkartell: Euer größter Wunsch für die Zukunft.
JuliKapelle: „Erleuchtung für Alle.“