Album-Tipp: „Intimidades“ von Puesto en Marte
Wenn südamerikanische Lebensfreude auf Postpunk trifft: Album „Intimidades“ von Puesto en Marte
Zu selten schafft es Musik aus Südamerika in unsere Soundkartell-Redaktion. Aber wenn, dann gerne so erfrischend wie diese tolle Band aus Rosario, die Redakteur Wolfgang Baustian für Euch entdeckt hat.
Mit meinem heutigen Album-Tipp wagen wir den Blick recht weit über den großen Teich und nehmen die drittgrößte Stadt Argentiniens Rosario in den Fokus. Dort ansässig ist die Band Puesto en Marte, die nach eigenen Aussagen Dream-Pop produziert. Allerdings stehen die Südamerikaner noch für einiges mehr. Denn allzu unverkennbar sind auch die Stilelemente aus dem Postpunk sowie New Wave und vor allem von meiner Lieblingsband, nämlich The Cure. Sorry, gerade die Gitarrenriffs und die Grundstimmung der Songs von Puesto en Marte lassen bei mir leider keine andere Vermutung aufkommen.
Aber letztlich geht es ja hier nicht nur um Ähnlichkeiten oder musikalische Anleihen, sondern um den Inhalt. Denn mit „Intimidades“ hat Puesto en Marte bereits im November letzten Jahres ein neues Album veröffentlicht. Und hier gibt es nun 9 Tracks mit eben dieser wunderbaren Mischung aus Melancholie, südamerikanischem Flair sowie unglaublich toll zu hörende moderne Interpretationen eines für mich immer wieder faszinierenden Musikstils. Der betitelte südamerikanische Flair zeichnet sich dabei so aus, dass die Songs eben nicht so düster rüberkommen wie die Originale aus Crawley, sondern mit ihren Kompositionen noch genug Raum für die eigene Authentizität schafft.
Und trotzdem lässt sich Puesto en Marte nicht die Chance nehmen, immer wieder an den einen oder anderen Ursprung zu erinnern. So wie in dem großartigen Track „Vos también lo haces“, welches auch gleichzeitig zu meinem Songtipp auf dem Album gehört. Oder doch lieber „Sus primeras mentiras“? Oder vielleicht gar „Las cosas ocultas“ welches mich mit seinem energetischen Intro sogar ein wenig an Héroes del Silencio erinnert?
Wie zu lesen ist, gibt es einiges zu entdecken auf diesem wirklich herausragenden Album. Auch wenn es eigentlich bereits aus 2020 stammt, könnte es für mich dennoch eines der besten Longplayer in diesem Jahr werden. Aber seht, hört und staunt selbst: