Im Interview Swallow Tailed – Da denkt man sich immer „Hm, da nehm ich mir doch was von der Band raus, das klingt doch gut!“

Im Interview Swallow Tailed – Da denkt man sich immer „Hm, da nehm ich mir doch was von der Band raus, das klingt doch gut!“

Swallow Tailed

Swallow Tailed

An einem sonnigen aber kühlen Märztag hat sich das Soundkartell mit den sympathischen und blutjungen Musikern von Swallow Tailed getroffen und hat sich mit zwei der drei Mitglieder über ihre Musik unterhalten. Dabei plauderten sie über ihr Einflüsse, mit wem sie nie auf einer Insel stranden würden und noch viel mehr. Lest selbst!

 

Das Soundkartell hat sich an einem Märztag in München in einem kleinen Café in mitten des Uni-Viertels mit zwei Mitgliedern der Nachwuchsband Swallow Tailed getroffen. Jakob gerade mal 16 und Philip, der in der selben Nacht noch 18 wurde sind zwar noch recht junge Musiker, doch zusammen mit ihrem Drummer Lucas bilden sie ein routiniertes Gespann und liefern feinsten Münchner Indie-Folk. Heute Abend spielen sie dabei beim Emergenza und versuchen einen weiteren Contest zu gewinnen.

In drei Sätzen: Wo kommt ihr her und wie hat alles angefangen?

Jakob: Also, Münchner Süden…trotzdem pleite! Das ist so unser Spruch.

Philip: Angefangen hat`s im vergangenen Sommer, als wir zusammen Surfen waren und uns dort eben kennengelernt haben.

Jakob: Also wir haben uns vorher schon gekannt und haben uns dort sozusagen dann angefreundet. Und dann haben wir das erste Lied an der Isar geschrieben. Aber das lief eigentlich nicht so besonders gut und haben`s deswegen dann auch gestrichen. Joa und dann ging es auch schon los. So zwei Monate später haben wir dann unseren Drummer den Lucas dazugeholt und ja, dann waren wir schon zu dritt. So um 2011 haben wir dann also zusammen angefangen.

 

Swallow Tailed: Links Jakob, Mitte Lucas und rechts Philipp

Swallow Tailed: Links Jakob, Mitte Lucas und rechts Philip

Welche drei Gegenstände charakterisieren eure Musik am besten?

Jakob: (Überlegt) Müsli, Gitarre und Harmonie.

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Entscheidungsfrage: Bier, Sekt oder Selters?

Beide: Bier!

Hot Dog oder Burger?

Beide: Burger!

Flens oder Becks?

Beide: Becks, aber nur wenn`s sein muss!

Nach was seid ihr süchtig?

Jakob: Zigaretten und Müsli.
Philip: Und Musik natürlich!

Drei Dinge, die ihr direkt nach dem Aufstehen macht.

Jakob (Beide überlegen recht lang): Also, Facebook checken. Duschen und Gitarre spielen.
Philip: Und probieren wach zu bleiben.

 

Welche Statussymbole sind euch noch wichtig?

Jakob: Hmh, das ist ne gute Frage.
Philip: Ja ne, für mich als Bandmitglied und wir als Band brauchen eigentlich keine Statussymbole. Ich glaube es eher um das eigene zufrieden sein (Jakob stimmt ihm zu). Es ist zwar schön, wenn man bei anderen Leuten ankommt und die dann sagen „Wow, ihr seid echt cool“, aber wir sind dann zufrieden, wenn wir mit uns selbst zufrieden sind.
Jakob: Für mich persönlich vielleicht, wenn die Leute wissen, dass ich gute Musik höre, aber jetzt nicht Gegenstände wie ein iPhone. Hab ich ja eh nicht.

Ihr landet nach einem Schiffbruch auf einer einsamen Insel. Wer dürfte auf gar keinen Fall als Überlebender mit euch dort ankommen?

Jakob (überlegt): Ich denke mal Justin Bieber und Zicken.
Philipp: Dieter Bohlen.

Welcher Song soll auf eurer Beerdigung gespielt werden?

Philip: Ehm, „Time Of Your Life“ von Green Day (lacht).
Jakob: Ich will eigentlich keinen traurigen Song. Vielleicht von Portugal. The Man „All You Light“.

Welches Talent würdet ihr am liebsten besitzen?

Philip: Hm, keine Ahnung. Vielleicht: Disziplin.

Was würdet ihr niemals auf der Bühne tun? Und was ist euch schon passiert?

Jakob: Hmh, niemals nackt auf die Bühne und ein Missgeschick, das uns schon mal passiert ist, war, dass die Gitarre einfach mal nicht funktioniert hat. Also das war damals ein Kabelbruch.
Philip: Jo, genau. Wir haben damals auf einem Konzert ein Intro gespielt, der Lucas unser Drummer fing gerade mit seinem Teil an und er gibt den ersten Ton und fing so an und es kam einfach nichts aus den Boxen raus. Ich habe dann seine Stimme gespielt.

Auf welches Phänomen hättet ihr endlich eine Antwort?

Jakob: Also was die Musik angeht. Hätte ich gerne Lampenfieber. Ich nenn jetzt einfach mal drei: Wieso man auf der Bühne immer schneller spielt, als woanders und sonst… (Philip unterbricht ihn): Warum sind Techniker immer alle schwarz angezogen?
Jakob wieder: Und wieso wird einem schwindelig, wenn man betrunken ist (lacht)?

Euer größter Wunsch für die Zukunft.

Philip: Sich musikalisch im Raum München zu etablieren und zu den vielleicht fünf besten Bands der Region zu zählen und weiterhin so viel Spaß mit der Musik zu haben.
Jakob: Für mich…lieber Musik für ein paar Leute zu machen, die die Musik dann lieben, als die Musik an die Masse anpassen zu müssen….
Philip: Ja, vor allem eigenständig zu bleiben.

Auf Youtube findet man vor allem Akustikvideos von euch. Gibt es dafür einen speziellen Grund?

Jakob: Also der Grund dafür liegt darin, dass wir – als wir als Band angefangen haben – ausschließlich akustische Lieder gespielt haben. Die ersten drei vier Lieder waren wirklich rein akustisch. Und natürlich weiter, ist es deswegen, weil wir noch keine richtigen Aufnahmen haben und weil es viel einfacher ist ein Akustikvideo aufzunehmen. Es ist vielleicht ein bisschen blöd, weil die Leute, die uns nicht kennen und uns nicht live gesehen haben, haben dann ein bisschen einen falschen Eindruck von uns. Es ist wirklich so, dass mindestens die Hälfte unserer Sachen akustisch ist.
Philip: Ja, genau. Elektronisch klingen wir hingegen ganz anders und es gibt auf Youtube auch so viele tolle Channels, die Akustikvideos spielen, da haben wir uns gedacht, das machen wir jetzt auch.
Jakob: Jo genau. Und vor allem: Es ist einfach so authentisch, weil du einfach nur dieses Kameramikro hast und du hast halt wirklich direkt den Sound, hast die Umgebungsgeräusche und so weiter. Und das fanden wir einfach schön! Aber jetzt wenn wir die Studioaufnahmen dann endlich mal haben, dann werden wir sicher auch mal versuchen ein Musikvideo selber zu drehen.
Ihr seid ja noch recht jung. Entwickelt euch also noch in den nächsten Jahren. Besteht dort nicht auch die Gefahr, dass ihr in wenigen Jahren etwas komplett anderes macht? Andere Band oder dergleichen. Oder seid ihr so gefestigt?

Jakob: Ich würde mal sagen, dass wir bei der Art der Musik bleiben werden. Ich glaube einer der Gründe, wieso das jetzt so, ja relativ schnell ging, ist gerade weil wir noch so jung sind. Jung, ehrgeizig und engagiert. Und ich denke, es wird sicher vielleicht nach dem Abi ein bisschen abflachen. Aber wir werden in jedem Fall so in der Form dabei bleiben.
Philip: Ich denke, eigentlich kann man das nur als gutes Zeichen sehen, dass wir so schnell schon so viel geschafft haben. Deswegen glaube ich nicht, dass sich dort viel ändern wird, denn unsre Musik kam bisher ja auch sehr gut an und hat uns selber auch viel Spaß gemacht.

Ihr steht mit eurem Projekt noch recht am Anfang. Was müsst ihr aktuell noch selbst machen oder gibt es sogar schon Aufgaben die, ja, deligiert wurden?

Jakob: Also hin und wieder werden wir über Internetseiten selbst angefragt, aber meistens kümmern wir uns da selber drum. Sonst, wie wir zum Beispiel im Orange House eine Show gespielt haben, wurden wir auch angefragt.
Philip: Genau! Das war von einer Schule, die hatten dort als P-Seminar ein Konzert organisiert und die haben dann Bands gebucht. Ich glaube, da waren sogar Blind Freddy als Band angedacht. Aber die waren dann wohl zu teuer für die (lacht). Joa, und die Stray Colour haben dann mit uns zusammen gespielt.

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Wie schaut es mit einem Plattenvertrag aus? Ist schon was unterschriftsreif?

Jakob: Hmm, nein. Wir haben jetzt noch keine Kontakt. Aber ich glaube, dass ist auch noch etwas zu früh für uns. Wir haben uns zwar schon entwickelt, aber um wirklich ein komplettes Album aufzunehmen, müssten wir noch mehr Routine sammeln, Lieder schreiben…wir haben glaube ich ja doch eigentlich genug, aber dazu müssten wir noch ein bisschen mehr experimentieren (Philip nickt). Aber ich denke mal so in einem halben Jahr, wenn die Zeit dann reif ist, dann kommt das schon von alleine.

Wie oft müsst ihr euch von euren Eltern anhören, dass Schule viel wichtiger ist als das Projekt hier in der Band?

Philip: Nie! Es ist eher andersrum. Die unterstützen uns da total. Ich komme selber aus einer Familie, die früher selbst ganz viel Musik gemacht hat und die findet das eher klasse, dass ich quasi diese Tradition aufgreife, das weiterführe und damit so erfolgreich bin. Und ich denke, die sind viel glücklicher damit, dass wir gerade so viel Musik zusammen machen und eben nicht den ganzen Tag vor der XBOX hängen (lacht).

Ist es denn dann nicht doppelt anstrengend mit der Schule parallel dazu?

Jakob: Es ist schon immer anstrengend. Das nächste Konzert (19.04) wird zum Beispiel ziemlich anstrengend, weil wir nur knapp eine Woche Zeit haben um den Abend zu proben und Philipp ja nebenher noch für das Abi lernen muss.
Philip: Ja, doch. Ich habe ja genau in den letzten zwei Wochen, wo wir eigentlich proben müssen die Abiturprüfungen…
Jakob: Gut, aber wenn wir nicht so viel Spaß dabei hätten, dann würden wir es auch nicht so machen. Da nimmt man sich halt einfach die Zeit…das geht dann schon.

Ihr seid ja nur zu dritt. Eigentlich ist das ja recht wenig oder? Wie schafft ihr es trotzdem das Maximum aus eurem Sound herauszuholen? Könntet ihr euch eine Erweiterung der Band vorstellen?

Jakob: Ja da hast du vollkommen recht. Wir möchten unbedingt noch einen Synthie und einen Bass mit ins Boot holen.
Philip: Jo genau! Vor allem einen Bass! Der verleiht der Musik nochmal einen ganz anderen Druck. Der Sound würde dadurch deutlich fülliger werden. Wenn du This Is The Arrival kennst…da ist es ja genauso. Da spielt der Bassist auch gleichzeitig noch Synthie.
Jakob: Aber leider ist es wahnsinnig schwer einen zu finden! In der Schule gibt’s keine und sonst ist ja schon schwer genug ungefähr gleichaltrige zu finden, die zu uns passen. Aber an sich versuchen wir natürlich mit den Instrumenten, die wir haben so viel wie möglich herauszuholen und das ist uns bisher ja auch ganz gut gelungen.

Verfolgt ihr in euren Tracks eine besondere Thematik? Gibt es Themen die immer wieder auftauchen?

Jakob: Also es ist jetzt nicht so, dass wir eine Geschichte haben, die sich durch das Album so durchzieht, sondern das sind mehr unkrete Themen. Ich schreibe ja hauptsächlich die Texte, manche auch Philipp, aber es gibt sogar Texte sind schon seitdem ich 14 bin fertig.
Philip: Ich glaube, dass ist eher mehr so ein „kreativer Orgasmus“ der dabei heraus kommt! (lacht)
Jakob: Genau! Sowas in der Art (lacht)! Aah, doch ein Lied gibt es sogar mit einer Thematik: „The Suburbs“! Da geht es wie es der Titel schon sagt, so um das Leben in einer Vorstadt. Das ist dann aber auch schon eine große Ausnahme.

Gibt es schon Festivals für dieses Jahr für die ihr euch beworben habt?

Jakob: Wir haben uns für das Stadt Land Rock Festival beworben, wurden da aber leider nicht genommen. Das passt in den nächsten Monaten auch nicht so, denn da müssen wir mal etwas langsamer machen. Wir versuchen aber natürlich auch, überall da zu spielen, wo wir es auch können. Das sicherlich auch einfacher, wenn wir die Aufnahmen im Studio dann haben.

Wo seid ihr dann um eure Aufnahmen zu machen?

Jakob: Mein alter Percussion-Lehrer – ich spiele ja auch noch nebenher Schlagzeug – hat hier in München sein Studio und hat dort eine ganz neue Mikrofonierung. Es ist jetzt nicht so ein olles Homestudio, sondern es ist schon ein recht professionelles Studio, aber wir müssen da halt nicht alles zahlen.

Gibt es denn in eurer Musik Einflüsse von anderen Bands?

Philip: Also generell, wie wir denn angefangen haben, sind wir eher so an Mumford & Sons orientiert, eher mehr so folkig….
Jakob: Wenn man uns anhört, dann würde man doch an Mumford & Sons, Bombay Bicycle Club oder an Two Door Cinema Club denken. Wir versuchen natürlich immer noch sehr eigen zu klingen und nichts nachzuahmen. Ich finde, anfangs ist man immer etwas verunsichert. Da denkt man sich immer „Hm, da nehm ich mir doch was von der Band raus, das klingt doch gut!“ Mittlerweile läuft das aber ganz von allein.

Letzte Frage: Gibt es denn ein Genre mit ihr absolut nichts anfangen könnt?

Jakob: Ich würde sagen, dass wir – was die elektronische Musik betrifft – für alles offen sind. Außer für Hardstyle! (lacht) Ne, also was absolut nicht geht, sind Genres wie Punk oder Metal, wobei ich mich dieser Musik auch nicht verschließe. Auch die haben richtig gute Musiker unter ihren Reihen.
Philip: Was mir gar nicht taugt, ist fast alles was im Radio läuft! Halt, nein nicht alles! Sondern, dieses komplette Mainstream-Gedudel. Also hier, die Tracks mit vier Akkorden und was man einfach schon mittlerweile tot gehört hat und nicht mehr hören kann. Also eigentlich Pop! Wobei, Pop stimmt so ja nicht, denn der kann ja auch unheimlich schön sein. Ich weiß gerade nicht, wie man das beschreiben soll.

Vielen Dank für das Interview Jungs!

Hier kommt ihr auf die Facebookseite der Jungs!

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