Rezension: ÁSGEIR „Bury The Moon“

ÁSGEIR „Bury The Moon“

ÁSGEIR „Bury The Moon“ Rezension; Fotocredit: Anna Maggie

Ein gebrochenes Herz heilt nur schwerlich. Es bedarf schon eines großen Aktes des Vertrauens und der Selbstfindung bis Heilung eintritt. So traf es ÁSGEIR und damit beginnt auch schon die Geschichte seines neuen Studioalbums “Bury The Moon”. Nachdem er sich von seiner Lebensgefährtin getrennt hatte, zog er sich in das für Island typische Landhaus zurück und widmete sich dort nur dem Songschreiben. Morgens ging es laufen und den restlichen Tag schrieb er Songs. Dass er über die Zeit des Verlustes nicht reden möchte ist verständlich und dennoch schade, so würde es ihn als Künstler mit seinen neuen Songs auf der Platte greifbarer machen.

Lest hier das Interview mit Songwriter!

Folglich entfloh er allem und verlor sich voll und ganz in den Weiten der isländischen Landschaft. Schmerz und Einsamkeit sind beim Hören der Platte ständige Begleiter und so wirkt dieses Album zutiefst traurig. Ich kann mir bei Songs wie “Youth” so gut vorstellen, wie er da mit der Wut der Einsamkeit und Verletzlichkeit saß und diesen Song schrieb. Angetrieben vom Sport in den weiten Landschaften Islands, bei jedem Wetter egal ob Regen, Sonne und Kälte.

Es macht den Eindruck als hätten diese äußeren Einflüsse die Songs geformt. Ähnlich wie Gestein bei Wind und Wetter verwittert. Oder ein Obst tragender Baum, der in seiner vollen Blüte steht, Früchte trägt und im Winter trist und kahl vor einem steht.

Meine absoluten Favoriten auf dem Album sind “Youth”, “Lazy Giants” und “Until Daybreak”. Wobei bei letzterem noch eine ein ganz neues Element dazu kommt: Er verändert seine Vocals durch Effekte und lässt daraus eine ganz neue Kreation seiner Songs entstehen. Im Studio arbeitete er die Ideen, die ihm beim Laufen und in der Natur kamen weiter aus und holte sich Gleichgesinnte Musiker und Songtexter hinzu, die mit seiner Musik arbeiteten. Dies war schon immer seine Arbeitsweise: Ásgeir formt die Melodien, die Arrangements; die Texte, die das Gegengewicht zu seiner Musik bilden, schreiben andere.

Das ist ohnehin ein Fakt, den man nur schwer verstehen kann. Er schreibt gar nicht die Texte selbst und die auf Isländisch lässt er ins Englische übersetzen. Da grenzt es an ein Wunder, dass die neuen Songs so gefühlvoll, authentisch und berührend daherkommen.

Wir verlosen für euch 1×2 Vinyl-Exemplare des Albums. Einmal eine Englische Version und einmal eine Isländische Version. Kommentiert diese Rezension oder einen der Social Media Beiträge. Einsendeschluss ist der 22.02.2020 um 18.00 Uhr. Viel Erfolg!

Das Album kannst du dir hier hören oder dir auch kaufen!

Tourdates:

15. Februar – Alhambra / Genf 
28. Februar – Mojo Club / Hamburg 
29. Februar – UdK Konzertsaal / Berlin 
20. April – Central Station / Darmstadt 
22. April – Gloria / Köln 
23. April – Muffahalle / München
24. April – Täubchenthal / Leipzig
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2 Antworten zu “Rezension: ÁSGEIR „Bury The Moon“

  • Falko Bolze
    4 Jahrenvon

    Gerne würde ich in dem nunmehr dritten Langspieler von Ásgeir schwelgen, um zu detektieren, ob es dem isländischen Singer-Songwriter trotz einer Vielzahl beteiligter Parteien zu gelingen vermochte, ein klanglich wie textlich homogenes Werk abzuliefern.

  • bin nun durch die interessante Rezension sehr neugierig geworden 🙂

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