Puerto Nico – Rap über Disneyfilme und Comics

Puerto Nico

Mit HipHop und dem Sprechgesang ist es immer so eine Sache, vor allem wenn man ihn

© Dominik Wierl

auf deutsch textet. Über was soll man denn rappen, über die Gesellschaft und ihre Ungerechtigkeit? Nein. Über seinen schweren Werdegang, den man in Deutschland als Rapper gehen muss? Das wohl schon eher. Dem nächsten Künstler, dem wir uns jetzt widmen steht eine große Karriere ins Haus, denn er hat bereits Auszeichnungen wie „Bayerische Band der Woche“ durch den Bayerischen Rundfunk oder „Band der Woche“  in der Süddeutschen Zeitung eingeheimst. Und kein Geringerer als der Frontman von Tomte und Solokünstler Thees Uhlmann fand lobende Worte über ihn. Die Rede ist von Puerto Nico.

Nico kommt aus Geltendorf, das liegt in der Nähe vom Ammersee. Eine schöne Gegend also, um Musik zu machen. Als Solokünstler hat Puerto Nico mit „Die tollen Abenteuer von Puerto Nico.“ sein eigenes Album schon im Jahr 2011 veröffentlicht.

Der Titel des Album hört sich wie ein Abenteuerfilm oder eher wie ein alter Disneyfilm an. Doch auf der Platte hat Puerto Nico alles vereint, was die Masse der Zuhörer und er selbst am liebsten hören.

Eröffnet wird das Spektakel durch den Track „Zwo, eins, Risiko“. Genau richtig, den Spruch hat man doch schonmal irgendwo gehört. Dieser stammt aus einer berühmten Disneyserie mit einer Ente. Hier werden kleinere stereotype Geschichten aus der Jugendzeit bis hin zu späteren Partyerlebnissen besungen.

Weiter geht es mit „Schuss in den Ofen“ und einem 90er Beat, der die Strophen und den Refrain begleitet. Auch in diesem Titel wird darüber gerappt wie es früher eben war, als sich die Oma über die getragene Capie und den Kapuzenpulli aufgeregt haben. Diese musste man dann eben wieder einpacken oder heimlich tragen. Man wollte ja schließlich nicht „uncool“ sein.

Dass Puerto Nico über seine Kindheitserinnerungen, Disneyfilme und Comics rappt beweist auch „Two Dope Boyz (In a Delorean)“. Hier spricht er wirklich fast alles an, was einen früher angefangen in der Grundschule bis hin zur Volljährigkeit geprägt hat. Kinderfilme am Samstagmorgen, die gut gehütete Pokémonkartensammlung oder eben die Klamotten, die man damals so trug, um nicht „out“ zu sein. Bis hin zu den ersten Partys und erster Trunkenheit. In diesem Track ist man wieder ganz Kind. Wie wenn man seine Kindheit im Schnelldurchlauf betrachten würde. Die Strophen, die Nico selbst rappt wirken hier sehr griffig und gehen ins Ohr. Dobré singt hierbei den Refrain und man kommt beim mehrmaligen Hören nicht drumherum mitzusingen.

Auch in „Amper bis zum Pucher Meer“ geht es ähnlich zu. Mal wird ernst, dann wieder losgelöst über die Erinnerungen gerappt. Das geht auch hier wieder gut ins Ohr.

Puerto Nico kann es aber auch leiser. Das beweist er in „Geisterstadt“, welcher doch recht emotional rüberkommt. Ähnlich wie bei „Two Dope Boyz (In a Delorean)“ ist auch in diesem Titel der Refrain sehr eingängig. Ein wirklich sehr guter Track.

Es geht abwechslungsreich und bunt weiter. „Jörg Palawa“ handelt von grässlichen Blind Dates und, dass viel zu viele Leute „labern“. Aber es wird auch etwas politisch, wenn es um Konflikte mit Asylbewerbern geht. Wie schon vorher, werden hier Themen mal ernst aber auch belustigend in Rapform gebracht.

Ähnlich wie in „Geisterstadt“ geht es Puerto Nico bei „Küss mich, Dummkopf“ deutlich leiser und sentimentaler an. Der Vergleich mit Clueso ist zwar weither geholt, passt auch nicht ganz, aber dennoch wird man den Vergleich nicht los. Zum erstenmal auf dem Album taucht hier eine Gitarre auf, und verleiht dem Track auch eine ganz andere Anmutung. Es wird über das erste Date mit einem Mädchen gesungen. Die ganze Situation wird recht ehrlich und getragen erzählt, auch wie es ist, wenn noch alles recht frisch und neu ist. Und natürlich auch, wie sehr man sich in solchen Situationen einen ersten Kuss wünscht. Der Eindruck wird perfekt eingefangen und in eine romantische Lage verpackt.

Da fallen die nächsten beiden Titel mit „El Mocko“ und „Blow My Horn, Silly“ im Diminimal Remix ganz aus der Reihe. Im ersten wird es sehr spanisch, was an sich nicht schlecht ist. Wer auf solche Art von Musik steht, wird hier einen Gefallen daran finden. Und in „Blow My Horn, Silly“ wartet ein wirklich gut gemixter minimalistischer Track auf. Man fühlt sich fast wie in einer Chillout-Lounge und es passt perfekt in das Album und seine Struktur.

Nach diesen zwei Tracks, die etwas aus der Reihe tanzen, endet die Platte wieder stilecht wie man es vorher von Puerto Nico gewohnt war mit „Hood & Rob“. Er erzählt in dem Track einem Kind am Bett eine Gute-Nacht-Geschichte und das Album endet in einem Schlaflied.

Man merkt, dass Puerto Nico wirklich sehr viel Arbeit und Liebe zum Detail in sein Album gesteckt hat und dass er sich selbst hohe Ziele bei seiner Musik setzt. Früher war er ja auch nicht allein unterwegs, denn da hat er mit einem guten Freund mit den Bummvollbrothers auch schon HipHop produziert. Doch jetzt ist er als Solokünstler unterwegs, und dabei bedarf es eben viel Arbeit und man benötigt das nötige Quäntchen Ehrgeiz, um es bis zur ersten CD zu schaffen. Wenn Puerto Nico live auf die Bühne kommt, wird er dort von einem DJ, einem Schlagezuger, Trompeter und von Backup Rappern begleitet.

Wie oben schon erwähnt, erwartet Puerto Nico in nächster Zeit Großes, denn Auszeichnungen durch den Bayerischen Rundfunk und der Süddeutschen Zeitung bekommt man nicht für ein Butterbrot geschenkt. Zu diesen Auszeichnungen gesellen sich auch schon bald prestigeträchtige Auftritte neben CRO und Kraftklub auf dem „Oben Ohne Festival“ in München. Zudem wurde er auch schon Musikern wie Thees Uhlmann und etlichen Journalisten aus diversen Musikzeitschriften für sein Schaffen und Musizieren gelobt.

Wer nun nach Musik von Puerto Nico sucht, der wird auf unter anderem auf Soundcloud fündig. Hier kann man sich acht der insgesamt elf Tracks anhören. Das ganze Album „Die tollen Abenteuer von Puerto Nico“ kann man sich auch auf seiner eigenen Homepage kaufen.

Auf seine Soundcloud-Seite kommt ihr hier: http://soundcloud.com/puertonico/sets/die-tollen-abenteuer-von

Und hier kommt ihr direkt auf seine Facebook-Seite: http://www.facebook.com/puertonico?ref=ts 

Es lohnt sich aufjedenfall, und einen ersten Eindruck könnt ihr euch hier von seinem Track „Two Dope Boyz (In a Delorean) feat. Dobré“ machen:

[soundcloud]http://soundcloud.com/puertonico/03-two-dope-boyz-in-a-delorean[/soundcloud]

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