L’aupaire
Interview mit L’aupaire – „Ich habe alles investiert an Ideen, Geld und Zeit.“
L’aupaire ist derzeit in aller Munde. Der deutsche Songwriter hat Festivals wie das Melt! Festival oder das US-Amerikanische SXSW Festival bespielt. Das Soundkartell hat sich mit dem Songschreiber unterhalten. Es geht auch um seine Zukunft als Barkeeper einer Strandbar.
Es gibt in meinen Augen derzeit keinen Songwriter in Deutschland, dem derzeit mehr Beachtung geschenkt wird und das mit gutem Recht. Die letzten Wochen waren für Robert Laupert, wie er mit bürgerlichem Namen heißt sehr turbolent. Zeit also um sich mal Zeit zu nehmen und das ganze Revue passieren zu lassen. Ich habe mit ihm gesprochen. Dabei spricht er über seine Zeit in Budapest, darüber was er machen würde, wenn er nicht Musik machen würde und wie er sich auf dem SXSW durchgesetzt hat.
Wäre es vermessen zu sagen, dass Du nach dem Festival-Sommer (Melt!, PULS Festival, Sziget und und und) der nächste große Songwriter in Deutschland/Ungarn bist?
L’aupaire: „Ich freue mich unglaublich über tolle Festivals und das wir so viele schöne Sachen gerade spielen dürfen. „Groß“ wird man, in meinen Augen, nur durch Beständigkeit und Jahre langes abliefern.“
Ein halbes Jahr allein in einer so fremden und doch wunderschönen Stadt wie Budapest. Das klingt wahnsinnig inspirierend…
L’aupaire: „Ich glaube das es vor allem auch der wichtigste Schritt für mich war. Bevor man ein neues Projekt startet, dass man das musikalische Fundament richtig und sehr sorgsam kreiert. Natürlich habe ich mich auch noch viel mehr in Budapest verliebt, als ich es bis dahin war.“
Ich war selbst schon zwei Mal relativ lange im Urlaub dort. Welcher ist denn dort dein Lieblings-Spot? Meiner ist natürlich der oben auf der Burg mit dem Blick auf die Stadt und die Donau…
L’aupaire: „Es ist schwierig, etwas schöneres zu finden, als den Spot den du beschreibst. Gerade im Morgengrauen. Ich finde die Kettenbrücke auch ganz wunderbar, besonders die letzte Stunde bevor ihre Lichter ausgestellt werden. Ich habe dort mal nachts einen Geiger gehört. In der Intro von dem L’aupaire Song „Start all over again“ hört man wie ich ihm etwas Geld in den Hut werfe, denn ich habe ihn ein bisschen „Field recorded“. Aber auch in der Stadt gibt es ganz viele fantastische Plätze und Höfe, die einen besonderen Vibe haben, schwer zu sagen welcher mir am besten gefällt.“
„Ein kleiner Traum von mir ist irgendwann auch mal für ein halbes Jahr eine Strand Bar zu leiten. Frische Säfte machen, gute Drinks, Grillen und morgens ins Meer hüpfen und dazu den ganzen Tag gute Musik pumpen.“
Eigentlich sind ja dann alle Songs von dir durch die Zeit in Budapest inspiriert. Worum geht es in deinen Songs?
L’aupaire: „Ich schreibe eigentlich seit 2011 Songs, also auch schon vor der Zeit in Budapest, davor Gedichte ohne genaues Konzept. Alles immer in Englisch. In Budapest habe ich natürlich einfach nichts anders gemacht, als den ganzen Tag zu schreiben, alles befindet sich immer irgendwie im Fluß. Ich habe oft Konzepte, Menschen, Geschichten die mich bewegen und die ich dann ausarbeite, aber auch genau das Gegenteil, einfach den Kopf aus und dem Herz zuhören. Das Leben akzeptieren wie es ist. So habe ich schon Songs in 15 Minuten geschrieben.“
Was erwartet uns denn auf dem kommenden Debütalbum?
L’aupaire: „Ich habe jetzt 5 Jahre an vielen Ideen gearbeitet und jeden Tag versucht mich zu neu herauszufordern, zu übertreffen. Ich habe alles investiert an Ideen, Geld und Zeit was ich hatte, sogar oft über das Limit hinaus. Die Sammlung an Songs und Aufnahmen, die ich gerade für das Album zusammenstelle, bewegt mich sehr und ist auch sehr sehr persönlich. Ich kann es kaum erwarten das es veröffentlicht wird, dass das erste Baby auf die Welt kommt. Ich glaube ich kann sehr stolz und dankbar auf mich und mein Team sein, was wir da erschaffen haben. Das wird so wunderbar.“
Welche drei Elemente begleiten dich schon seit jeher und treiben dich an, das zu tun, was du als Musiker machst?
L’aupaire: „Kreativität. Synergie. Leidenschaft.“
Du standst beim diesjährigen SXSW auf der Bühne. Welche Veränderungen gab es für dich nach und vor diesem Gig, die dein Musiker-Dasein positiv beeinflusst haben?
L’aupaire: „In den USA zu spielen ist für mich der Härtetest gewesen. Gerade wegen dem als Deutscher – Englisch singen. Das war ein Sprung in ein unbekanntes Terrain. Aber ich muss sagen, dass es wunderbar funktioniert hat und ich sehr berührt war. Wir bekommen gerade ganz viele tolle Rückmeldungen aus den USA.“
Wir hätten ganz gerne, dass du ein Foto von dir selbst machst (mit Gestik, Mimik, Gegenstand), welches deine Vorfreude auf die kommenden 4-5 Monate (inklusive deiner Tour) beschreibt.
Nach unzählig erfolgreichen Songwritern wie Fink, George Ezra und vielen mehr: warum brauchen wir den Sound von L’aupaire?
L’aupaire: „Gute Songs und gute Musik kann es nie genug geben. Ich glaube L’aupaire hat viele Einflüsse aus unterschiedlichen Welten (Jazz, Blues, Gospel, Country, Folk) und schafft es trotzdem sich eine simple musikalische Art zu behalten. Mein großer Traum wäre es, ein Album draussen zu haben, was ich in 15 Jahren hören kann und sagen würde: „Wow. Das klingt immer noch so gut.““
Was würde Robert Laupert machen, wenn er nicht Gitarren spielen könnte?
L’aupaire: „Ich würde mir irgendwas anderes suchen, wo ich mich ausdrücken könnte, immer versuchen etwas zu erschaffen. Als Kind habe ich viel gemalt. Aber auch sich Geschichten ausdenken macht mir sehr viel Spaß. Ein kleiner Traum von mir ist irgendwann auch mal für ein halbes Jahr eine Strand Bar zu leiten. Frische Säfte machen, gute Drinks, Grillen und morgens ins Meer hüpfen und dazu den ganzen Tag gute Musik pumpen.“
Hier solltet ihr L’aupaire auf keinen Fall live verpassen:
29.08. Wiesbaden, Folklore im Garten
24.11. Mainz, Schon Schön
25.11. Heidelberg, Häll
26.11. Augsburg, Soho Stage
27.11. Erlangen, E-Werk (Puls Festival)
28.11. München, BR Rundfunkhaus (Puls Festival)
30.11. Dresden, Ostpol
01.12. Leipzig, Täubchenthal
03.12. Berlin, Privatclub
04.12. Bremen, Tower
05.12. Haldern, Pop Bar
08.12. Essen, Zeche Carl
09.12. Luxemburg, De Gudde Wellen
10.12. Hannover , Faust
11.12. Würzburg, Café Cairo
12.12. Gießen, Jokus