Charlie Cunningham

Charlie Cunningham Interview + Konzert

Interview + Konzertkritik mit Charlie Cunningham

Interview + Konzertkritik mit Charlie Cunningham

Gestern hat der Brite Charlie Cunningham seine Tour in München im Ampere eröffnet. Das Soundkartell war vor Ort, hat ihn interviewt und hat sich das Konzert reingezogen.

„Sag‘ mal weißt du eigentlich jemand wie er aussieht?“, „Ist er das schon?“, „Krass, der fängt ja gleich an zu spielen.“ Das waren so Sätze, die ich gestern Abend im Ampere in München neben dem Mischpult-Dude aufgefangen habe. Ganz ehrlich: Ich hätte wetten können, dass keiner weiß wie Charlie Cunningham aussieht. Gut, dass ich es wusste: Groß, schlacksig, völlig unauffällig mit Hoodie und ein sympathisches Lächeln auf den Lippen. Achja: Und der starke britische Akzent. Das ist Charlie Cunningham. Ganz unscheinbar und super sympathisch.

„It’s too late to go home. So you’ll stay.“

Ich war überrascht. Sehr sogar. Die Bude war voll. Es war ohnehin als Sitz-Konzert arrangiert, aber die Stühle waren eine halbe Stunde nach Einlass schon komplett belegt. Hauptsächlich waren natürlich wieder Pärchen am Start und der Frauenanteil war deutlich in der Mehrzahl. Aber egal. Alle waren wegen dem Briten aus London hier. Auch wenn keiner wirklich wusste wie er aussieht. Sie wollten ihn – zurecht! – einfach nur spielen hören.

Charlie Cunningham live im Ampere

Charlie Cunningham live im Ampere

Nachdem Burkini Beach den Abend stilvoll eröffnet hatten, ging es um 21.00 Uhr los. Alle sollten sich eine Stoppuhr stellen, denn das Konzert ging exakt 1 Stunde. Mehr hat Charlie derzeit leider nicht im Programm. Aber es hat gereicht. In den 60 Minuten konnte man versinken. Da vorne im Scheinwerferlicht saß ganz allein ein Brite, der fernab von jeglicher William Fitzsimmons Manier ein begnadeter Songwriter ist. Er kann definitiv Gitarre spielen und er selbst versinkt geradezu in seinen eigenen Songs. Das Konzert war mit eines der schönsten Songwriter Konzerte, die ich erleben durfte. Nach dem Konzert blieb aber die Frage offen: Warum zur Hölle läuft der nicht im Radio? Das Publikum steht voll auf den Kerl und ich war nach der Erfahrung mit Mads Langer wirklich sehr überrascht, das sich Qualität doch noch durchsetzt. Ein tolles Konzert. Wenn ihr die Chance habt: Geht zu seinen anderen Tour-Konzerten. Es lohnt sich! Kein Wunder, dass die Schlange nach dem Konzert extrem lang war, um ein Poster, EP oder Vinyl abzustauben. Ach übrigens: Charlie hat genau einen Song als Zugabe gespielt. In dem Fall ist weniger mehr, denn wenn er noch mehr gespielt hätte, hätte er vermutlich die Stimmung, die bei seinem Konzert entstanden ist zerstört.

Auf dem Heimweg konnte ich auch keinen MP3-Player hören. Das hätte wie bei einem guten Essen den Geschmack kaputt gemacht.

Das Interview, das ich vorher mit ihm geführt habe könnt ihr hier hören:

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