Review: Quinn Oulton

Multi-Instrumentalis Quinn Oulton

Quinn Oulton aus Süd-London im Review

Quinn Oulton kommt aus dem Süden Londons und gilt als begnadeter Multi-Instrumentalist und Producer. Sein Sound ist durchzogen von jazzy Melodien, die sich ganz eigenständige Melodieverläufe suchen. „Show Your Face“ oder „Sober“ sind die besten Beweisstücke dafür, wie ausgereift seine Talente an den einzelnen Instrumenten sind. Egal ob Synthesizer, Saxophon oder eben seine Vocals. Das ist so unglaublich vielfältig belegt. Quinn Oulton besitzt einen ziemlich direkten Stil seine Zuhörerschaft anzusprechen. Das formt sich durch persönliche Texte, aber auch so gelingt es ihm uns mit seiner Instrumentierung direkter anzusprechen.

Sexuelle Gewalt ist ein ganz zentrales Thema seines späteren Releases aus dem Jahr 2021. Vielleicht kann man so auch erkennen, dass es sich einerseits um ein komplexes Thema handelt, welches er komplex durch seine Einspielungen in Szene setzt. Sein Falsettgesang steht auch hier im Mittelpunkt, aber auch die Gitarre, die er mit einer Verzerrung belegt, dass man das Instrument unschwer wiedererkennt. Durch seine Musik und die Themen darin öffnet er sich selbst auch einer gewissen Diskussion und beteiligt sich öffentlich daran. Das wäre so vor Jahren vielleicht nicht möglich gewesen. Jetzt aber erscheint das immer näher an uns heran zu rücken.

Was mich bei Quinn so erstaunt ist sein Ideenreichtum. Schon früh als Kind lernte er das Saxophon spielen und eigentlich wirkt Saxophon immer etwas angestaubt. Aber bei ihm brilliert er mit einer Hingabe dieses Instrument. Wahnsinn. Er kann damit jeden Song eröffnen, begleiten oder als Solo gestalten. Ganz egal. Quinn Oulton ist ein wahrer Virtuose darin. 2017 debütierte er mit seiner ersten selbst produzierten EP. Damals entdeckte er selbst in seiner eigenen Stimme neue Facetten, die ihm nicht bewusst waren. Das Story erzählen wurde ihm immer wichtiger und so tauchte er immer weiter in seine eigene Welt ein. 2020 erschien seine nächste EP „Long Gone“ heißt sie und man merkt, wenn man sich hier durchhört den Fortschritt (hört sich jetzt vielleicht doof an) in seinem Songwriting. Denn Quinn war ja schon zu seinem Debüt voll auf der Höhe. Aber ich mag es wenn sich Künstler*innen im Allgemeinen immer wieder selbst neu erfinden und gewisse Muster hinterfragen. Quinn treibt das ein bisschen auf die Spitze, liefert aber wirklich Glanzstücke ab.

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