Frauen im Musikmanagement
Frauen im Musikmanagement
In den Spitzenpositionen im Musikmanagement sitzen kaum Frauen. Das Soundkartell hat sich dem Thema gewidmet und klärt Euch auf.
In der Musikbranche bleibt man unter sich. Es ist ein Business geschwängert von Vitamin B. Es ist also eine geschlossene Runde, dort im Business. Eine Frauenquote für die Dax-Unternehmen gibt es. Die Kreativbranche wurde dabei allerdings übergangen. Aber man hat das Gefühl, dass es sie ohnehin nicht stört. Denn geht es um die Besetzung der Spitzenpositionen im Musikmanagement, sitzen dort nur, wer hätte es gedacht: Männer. Es kommt ganz konkret zu Benachteiligungen von Frauen.
Und dann kam heute (14.04) diese Schlagzeile raus:
“Gracenot-Mitgründer wird neuer CTO der Universal Music Group.”
Das kann ja nicht wahr sein, dachte ich mir da nur. Denn wenn es darum geht eine Stelle ganz oben nachzubesetzen sind häufig Männer an der ersten Reihe. Frauen müssen schon eher wie eine Furie auftreten und sich hoch kämpfen. Nette Frauen kommen nicht weit. Head of Promotion, Marketingchefin und gewöhnliche Assistenz-Jobs sind für Frauen vorgezeichnet.
Aber mal zu den Facts. Ich habe mich in den Führungsriegen umgesehen. Und da sieht es echt düster aus.
Bei BMG Brand Management GmbH ist der Chief Executive Officer: Ein Mann (Hartwig Masuch), der Executive Vice President Continental Europe, ein Mann (Fred Casimir), der Executive Vice President Global Business Strategy, ein Mann (Thomas Mackenbrock). Die erste Frau taucht mit der Executive Vice President BMG UK auf. Dann noch eine zweite als Vice President Human Resources. Na immerhin zwei.
Weiter zu Universal Music.
Da sieht es zappen duster aus. Im Management sitzen nur Männer. Keine einzige Frau. Also in Deutschland zumindest. International sieht es so aus, dass es eine weibliche Executive Vice President gibt. Und dann noch eine Jody Gerson als Chairman und CEO von Universal Music Publishing Group. 2 aus 10. Das ist schon krass.
Bei Warner? Der Chairman und CEO Warner Music Central Europe, ist na klar ein Mann (Bernd Dopp), auch in den Positionen Director Corporate Communication Central Europa oder im Artist & Repertoire sitzen nur Männer. Die erste Frau im Team ist Direktorin für Human Recources Central Europe und dann noch Direktorin für Promotion und Koordination.
Das ist ganz schön niederschmetternd.
Es gibt da einen Monitoringberichts des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie aus dem Jahr 2013. Demnach beträgt der Frauenanteil im Bereich Tonträger und Musikverlage insgesamt nur 42,9 Prozent und liegt damit im Mittelfeld der Kultur- und Kreativwirtschaft. Es gibt mit dem VUT (Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V.) einen Verband, der sich als Netzwerk für Frauen in der Musikbranche versteht. Ziel ist es da, dass langfristig gesehen mehr Frauen die Musikwirtschaft mitgestalten.
Bei Betrachtung der Führungsebenen der Musikunternehmen fällt jedoch auf, dass dort kaum Frauen vertreten sind: So werden lediglich 7,4 Prozent der Mitgliedsunternehmen des VUT von Frauen geführt. 5,5 Prozent der Mitgliedsunternehmen haben gemischte Teams an der Spitze.
Es kann ja nicht sein, dass alle Managementpositionen im Musikmanagement hauptsächlich von Männern besetzt sind. Wie kann es sein, dass Männer über ein musikalisches Thema für eine teils auch überwiegend weibliche Zielgruppe entscheiden? Was könnte und sollte sich ändern, wenn mehr Frauen im Musikbusiness in den Managementpositionen sitzen würden? Würde die gesamte Branche nicht empathischer werden? Fragen die wirklich wichtig sind.
Deshalb stelle ich Euch hier in Kürze “starke Frauen” im Musikmanagement vor. Sie werden mit uns über konkrete Benachteiligungen sprechen und darüber was sich in der Branche verändern muss.
Benachteiligungen von Frauen auch in der Musikindustrie. Ok soweit so erwartbar. Wir drehen die Geschichte für Euch weiter. Kennt ihr jemanden, der im Musikmanagement arbeitet und konkret benachteiligt wurde? Ihr wollt Eure Geschichte loswerden?
Coole Idee! Werde ich gerne unterstützen.
Hej Sandra,
schön, dass dir das Thema gefällt und dich anspricht.
Gibt es denn eine Geschichte, die erzählen magst?
Liebe Grüße
Niklas