Jenseits von Millionen, Müll und Melancholie

Jenseits von Millionen Nachbericht von Nele

Jenseits von Millionen Vorbericht

Jenseits von Millionen Vorbericht

Nele war beim Jenseits von Millionen und hat hier alle Eindrücke verarbeitet.

Jährlich findet man sich auf einer kleinen, feinen, friedlichen Burg in noch friedlicherer Umgebung in Friedland (ja, wirklich!) zusammen, um gemeinsam zu singen, springen, zu lachen und neben gemütlichem Campen mit seinen Liebsten eben noch seine musikalischen Indie-Lieblinge anschmachten zu können, hihi! Das Besondere: man hat gar nicht so richtig das Gefühl, bei einem Festival zu sein. Alles is‘ so familiär, so intim, links von einem spielen Kinder, rechts von einem gräbt Opi seinen Garten um… Oh, und wenn man vorne an der Dorfstraße abbiegt, steht man auf einmal auf der Burg und befindet sich inmitten eines kleineren Menschenauflaufs, der nur darauf wartet, das Tanzbein zu schwingen – Aaaangarde!

Palim, palim

Freitag am ersten Augustwochenende ging es los, der Rucksack wurde liebevoll mit Glitzer und Kuscheldecke bestückt, sich auf’s Radl geschwungen und schnuckelige 92km (hechel, hechel) von Berlin ins tiefste Brandenburg gegurkt. Ein Hoch auf diejenigen unter uns, die sich rechtzeitig mit dem Wetterbericht auseinandergesetzt haben! Die Unglücklichen unter uns sind direkt von einem fetten Tief verschlungen worden und wurden plitschnass wieder ausgespuckt. Gut vier Stunden hat es wie aus Kännchen gegossen. Als klar war, dass es vorerst nicht mehr aufhören wird, haben sich einige unserer Redakteure, die an dieser Stelle nicht genannt werden wollen, ins Zelt verzogen und versehentlich 3.5 Stunden genappt… Aber – als vertrauenswürdige, gut arbeitende und investigative Journalistin hab‘ ich mir natürlich berichten lassen, was ich aufgrund des Sturms und akutem Schlafmangel vermisst habe, hehe! Das erste Mal seit Anbeginn der Zeitgeschichte, dass beim Jenseits Gewitterwolken durch die Lüfte zogen! Dies hat leider auch die in diesem Jahr erstmalig auf den Kinderspielplatz verlegte Lesebühne beeinträchtigt – war aber gar nicht so furchtbar. Stattdessen konnte man unter anderem Christian Dittloff und Fabian Hischmann in der lokalen Dorfkirche lauschen. Hach. Kirchen haben so etwas Ruhiges, Andächtiges! Und wie in jedem Jahr fanden dort eben auch drei fabelhafte Akkustikkonzerte statt – Freddie Dickson hat dort einige Ständchen vorgetragen und die Seiten seiner Gitarre zum Klimpern gebracht, palim palim… Dorfcharme – wir lieben es!

Hipster & Hühnerherzen

Was wir noch mehr lieben: Musik! Und nu‘ Butter bei die Fische – die Frage der Frage, die uns bereits beim Lesen der Überschrift das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ! Welche Künstler haben es wohl in diesem Jahr geschafft, unsere Herzchen zum Kochen zu bringen und final schmelzen zu lassen, mhm mhm? Oh, die Auswahl war groß! Unter unser Favoriten befanden sich Say Yes Dog, Pabst, Jeremias, ClickClickDecker, Steiner & Madlaina UND, last but not least, Acht Eimer Hühnerherzen! Viele, viele tolle Bands, alle mit einer unfassbar musikalischen Begabung und jeder Menge Sex-Appeal versehen. Zugegebenermaßen könnten Say Yes Dog und Jeremias auch im Kartoffelsack auftreten, sämtliche Töne der Tonleiter vertauschen und wir würden sie immer noch lieben! Aber psst, wir wollen hier niemanden bevorzugen… So richtig in Fahrt gebracht haben uns Pabst und die Spatzen von Ach Eimer Hühnerherzen! Was im ersten Moment sehr konservativ-kirchlich klingt, hört sich im nächsten Moment nach einer Mischung aus Indie-Rock, Punk und Grunge an! Drei Berliner Schnuten, cooler als Eis, mehr hip als hop. Acht Eimer Hühnerherzen hingegen waren einfach sweet und ehrlich: „Voll egal, wo Du warst oder nicht, 1000 Liebhaber warten hier auf mich!“. Hier in Eisenhüttenstadt, auf die süße, zierliche und bebrillte Sängerin, bei der man im ersten Moment gar nich‘ so viel Wumms unterm Hintern vermuten würde, wie sie auf der Bühne dann doch präsentiert!

Feiern für den Frieden

All in all: es hat sich wie immer gelohnt, seinen Hintern bei einer insgesamt 180km langen Radfahrt irgendwo zwischen Berlin und Brandenburg zu verlieren  (…) Das Jenseits war wie immer ein inneres Blumenpflücken! Dies sei den fleißigen Beinchen zu verdanken, die sich jährlich zusammenraufen und dieses schnieke Fest ehrenamtlich und für einen guten Zweck auf die Beinchen stellen. Jenseits von Millionen, jenseits von Müll, Melancholie und Melodramatik – da im tiefsten Brandenburg, da is‘ die Welt noch in Ordnung!

 

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