Album: Evelinn Trouble „Season Indicators“

Albumreview Evelinn Trouble „Season Indicators“

Evelinn Trouble Albumreview „Season Indicators“; Fotocredit: Noelle Guidon

Im heutigen Review stellen wir dir das neue und sechste Album „Season Indiecators“ von Evelinn Trouble vor. Wenn ein Album durch Zufall entsteht. Beim Entrümpeln sozusagen, dann ist es gerade bei Künstler:innen doch wiederum kein Zufall irgendwie. Denn Entrümpeln setzt ja immer auch Kreativität und vor allem auch Gedanken an die Vergangenheit frei. Bei ihr war es so, dass sie etwas Platz auf ihrer Harddisk schaffen wollte. Zack, entstand ein ganzes Album.

In einem wahren Marathon veröffentlichte sie von August 2023 an alle sechs Wochen einen neuen Song. Zufall sieht anders aus. Die eng getakteten Singles haben die Künstlerin gezwungen, ihre innere Perfektionistin zu überwinden. Denn wer so oft und viel veröffentlicht, hat am Ende des Tages vielleicht nicht mehr die Zeit den Song nochmal auf Herz und Nieren zu checken. Oder fände zumindest noch das ein oder andere Detail, an der sie hätte schrauben können. So lernte sie eine für sie komplett neue Arbeitsweise kennen und veröffentlichte Song um Song. So kam es, dass der Sound verspielter, weniger aufgeräumt und wilder klingt als auf dem preisgekrönten Vorgänger «Longing Fever».

Im Zentrum der 12 neuen Tracks steht mal wieder ihre Stimme. Sie dient als Ableiter ihrer Emotionen. So formt sie ihre Gefühle in ihre Songs und weiß uns Zuhörer:innen damit anzustecken. Auf dem Album erlebst du ein wahres Gefühlsbad an Genres. Grunge, Ballade, 60er Jahre Sound, Groove, Euphorie. All das wird in ihren Songs geboten. „Oh Life“ gibt einen guten Einblick zu Beginn der Platte. Man taucht in den dichten Gesang ein und verfängt sich direkt in ihrem Indie, Pop, Soul und Elektro Dickicht. Das bei „Reconsider“ noch heftiger wird. Hier wirkt noch Dino Brandão mit und lässt den Track sehr abgespaced werden. Sie probieren sich aus und das macht ziemlich Laune! Evelinn Trouble ist düster unterwegs. „Needy Woman“ ist alles andere als erhellend, sondern bewegt sich eher wie in dauerhafter geduckter Stellung. Spannung baut sie durch die Beats, das Piano und mal wieder ihre dichten Vocals auf. Ehe er sich immer breiter ausweitet

Generell weiß ich gar nicht wo ich noch überall hinhören soll. Sie versteckt so viele kleine Details in ihren Songs, holt sich spannende Feature Gäste wie Faber dazu und bricht dann selbst in ihren Songs mit ihren Mustern. Sie ist durchgehend verspielt und eklektisch. Und das ist eher untypisch für Evelinn Trouble. Die Sängerin hat hier ein eher untypisches Album abgeliefert. Es geht nicht unbedingt sofort ins Ohr und dauert einfach, bis es sich zu 100% über einen breit gemacht hat.

 

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