Trailer Trash Tracys

Avantgardistischer Dream-Pop – Album „Althea“ von Trailer Trash Tracys

Trailer Trash Tracys Album Rezension - Amanda Fordyce

Trailer Trash Tracys Album Rezension – Amanda Fordyce

Spannendes Werk des Londoner Duos Trailer Trash Tracys. Wolfgang Baustian hat mal reingehört.

Mit „Althea“ stellt das Duo Trailer Trash Tracys nach „Ester“ (2012) nun ein neues Album (VÖ 11.8.2017) in den Plattenladen. Könnte man bereits beim Bandnamen allerlei vermuten, geht es bei der Musik von Susanne Aztoria und Jimmy Lee aus London doch eher ruhiger an. In den 10 Titel umfassenden Werk wird nicht nur die Bandbreite des Pop aufs Äußerste strapaziert, sondern diese darüber hinaus mit fernöstliche Stilelementen aus Japan sowie den Philippinen gepimpt.

Heraus gekommen sind recht smoothige Songs, die wirklich zum Teil direkt an Filmmusik asiatischer Herkunft erinnern. Von der Basis her eher sphärisch aufgebaut, sind die Tracks allesamt entsprechend ruhig und in angenehmer positiver Erscheinung. Ergo weitab von Melancholie und Trübsinn, mehr so Beschwingheit in fernöstlicher Ästhetik.

Allerdings fällt es mir doch recht schwer, „Althea“ einem Genre genau zuordnen zu können oder eine Idee zu entwickeln, in welcher Stimmungslage die Musik von Trailer Trash Tracys unterzubringen wäre. Zum Chillen zu anspruchsvoll, für die Party zu seicht und zum losen durchhören durch seinen Stilmix fast schon wieder anstrengend.

Immerhin erscheint mir die Musik auf „Althea“ wesentlich organisierter und vor allem virtuoser als noch auf dem Debüt-Album „Ester“, welches mir noch sehr experimentell erscheint. Keine Frage, Trailer Trash Tracys wird es nicht um Hits im Sinne des Mainstreams gehen. Das die beiden Londoner dennoch ein gutes Gefühl für Rhythmus und Melodien haben, können Sie mit „Althea“ durchaus beweisen.

Somit ist ihnen aus meiner Sicht mit ihrem neuen Album immerhin ein großer Schritt gelungen. Wird Nischenmusik beim Soundkartell zwar immer gerne gehört, bleibt dennoch auch immer der gewisse Funke übrig, der erst überspringen muss. Respekt kann ich dem hohen Anspruch von Trailer Trash Tracys zollen, finde ich doch die Verbindung der asiatischen Elemente in Verbindung mit Dream-Pop ziemlich spannend – doch für eine große Liebe wird es wohl dennoch nicht reichen.

Da sich aber über Geschmack bekanntlich nicht streiten lässt, wird bestimmt auch „Althea“ seine Liebhaber finden. Wäre ja sonst auch schade, bei soviel Ideenreichtum. Spannend bleiben für mich allerdings zwei Sachen: gibt es wieder erst in fünf Jahren ein neues Album? Und wie wird sich Trailer Trash Tracys bis dahin weiter entwickelt haben. Spannend, gell?

 

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