Shabazz Palaces

Hip-Hop? Trip-Hop? Genial: die Alben „Quazarz: Born on a Gangster Star“ sowie “ Quazarz vs. The Jealous Machines“ von Shabazz Palaces

Shabazz Palaces Albumrezension; Fotocredit: Victoria Kovios

Shabazz Palaces Albumrezension; Fotocredit: Victoria Kovios

Gleich zwei Alben von Shabazz Palaces und ein wenig Zeitreise von Wolfgang Baustian.

Es war das Jahr 1995 als Adrian Nicholas Matthews Thaws alias Tricky sein Solo-Album „Maxinquaye“ veröffentlichte und damit nicht nur äußerst erfolgreich war, sondern auch gleichsam einen neuen Musikstil kreierte: der Trip-Hop war geboren. Vom Erfolg überfordert und recht kritisch gegenüber der Musikindustrie wurde es allerdings schnell ruhig um den Briten und war musikalisch nur noch ein Schatten seiner ehemaligen Kreativität.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2017 und das erste was mir einfiel, als ich die bereits am 14.7. erschienenen Alben „Quazarz: Born on a Gangster Star“ sowie “ Quazarz vs. The Jealous Machines“ (jawohl, Nimm2!) von Shabazz Palaces hörte, war eben nun mal das bahnbrechende Album von Tricky, welches ich damals selbst sehr geschätzt hatte. Ein gänzlich anderer Stil und eine ganz andere Art diese darzubieten. Das war echt cool und neu.

Obwohl Shabazz Palaces rein thematisch sich eher dem Hip-Hop zuschreiben würden, kann und möchte ich nicht die Nähe zum Trip-Hop-Urwerk außer Acht lassen. Bedienen sich doch Ishmael Butler aka Palaceer Lazaro sowie Tendai „Baba“ Maraire aus meiner Sicht so stilecht am Original, dass ich den beiden US-Amerikanern aus Seattle schon fast ein Verwandschaftsverhältnis unterstellen möchte.

Da es aber letztlich doch um den Inhalt geht, halte ich beide Scheiben für einen großen wie genialen Wurf. Versprüht doch jedes Album seinen ganz eigenen Underground-Spirit, der in dieser Perfektion seines gleichen suchen muss. Grooves, Beats, Gesang … alles lädt ein, Track für Track bei „Quazarz: Born on a Gangster Star“ oder „Quazarz vs. The Jealous Machines“ zu verweilen. Es sind diese mannigfaltig ausgeklügelten Soundbasteleien, die mich festhalten und faszinieren. Genial und schräg auf einen Schlag. Dazu fallen mir höchstens noch die Gorillaz ein, auch wenn das ein ganz anderer Schnack ist.

Da es recht schwer fällt, über die 23 Tracks in Kürze ein übergreifendes Urteil oder gar einen tieferen Einblick über die beiden spacigen Scheiben zu liefern, spar ich mir das auch besser. Dennoch ist mir ein Song ganz besonders im Gehörgang hängen geblieben. Denn bei „Moon Whip Quäz (feat. Darrius)“ vom Album „Quazarz: Born on a Gangster Star“ baut sich das Stück auf den Grundpfeilern von „Das Modell“ von Kraftwerk auf. Total krass und abgefahren!

Keine Frage, die Musik von Shabazz Palaces ist schon recht Crazy. Aber bei soviel Schaffensdrang, Detailverliebtheit und Genialität den Mut zu besitzen, gleich zwei Scheiben auf den Markt zu schmeißen, verdient schon eine Menge Respekt. Das ihnen dabei ähnlich wie bei Tricky mit „Maxinquaye“ es durchaus gelingen könnte, völlig zeitlose und nachhaltige Alben produziert zu haben, ist allerdings schon eine große Nummer. Ich bin maßlos gespannt, wie lang der Schatten von Shabazz Palaces fallen wird. Und vor allem was danach noch so kommen wird. Echt Spannend!

 

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