Chastity Belt

Chastity Belt Album „I Used to Spend So Much Time Alone“

Chastity Belt Album Rezension

Chastity Belt Album Rezension

Das Frauen auch ordentlich rocken können, beweisen Chastity Belt. Doch Wolfgang Baustian verrät noch mehr:

In der seit ehedem eher von Männern dominierten Musiklandschaft (vor allem bei Bands), ist es immer sehr wohltuend, das sogenannte schwache Geschlecht durch diesen Anachronismus durchbrechen zu sehen. Ein aus meiner Sicht sehr beeindruckendes Beispiel dafür ist Chastity Belt aus Seattle. Nun haben die vier Amerikanerinnen ihr drittes Album „I Used to Spend So Much Time Alone“ veröffentlicht (2.6.2017) und nehmen den Fehdehandschuh gerne auf, um ihren Kollegen zu zeigen, wo´s lang geht.

Allein mit dem recht provokativen Bandnamen (Chastity Belt = Keuschheitsgürtel) alleine, läßt sich natürlich kein Preis gewinnen, noch das Publikum überzeugen. Aber Julia Shapiro, Gretchen Grimm, Lydia Lund und Annie Truscott haben dafür eindeutig bessere Argumente: sie machen einfach guten bodenständigen Rock. Aus der Tatsache, dass sie dabei ihr Vorbild bei Nickelback suchen, wird auch kein großes Geheimnis gemacht.

Dennoch sind Chastity Belt keine einfache Kopie der Rockgröße, sondern können vielmehr mit ihrer Interpretation eines durchweg femininen Rock vollauf überzeugen. Gerade mit dem Opener „Different Now“ zeigen die Damen gleich, welches Potenzial sie für einen Hit aufbringen können. Bei dem Song stimmt aus meiner Sicht alles, vor allem brennt er sich recht schnell in das Gedächtnis ein und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Somit sind Chastity Belt sehr wohl in der Lage, ihren ganz eigenen Sound zu generieren und rüberzubringen. Selbst ruhigere Titel wie „It’s Obvious“ werden gekonnt abgespult und spiegeln die Bandbreite von Chastity Belt wieder. Leichte Anleihen von Nirvana finden sich dazu noch „Used to Spend“ wieder, welches sich für mich wie eine Hommage anhört.

Alles in allem haben Chastity Belt mit „I Used to Spend So Much Time Alone“ bewiesen, dass gerade in der Rockszene für meinen Geschmack allzu oft der weibliche Einfluss fehlt. Musikalisch äußerst präsent, können die vier Frauen eben noch ihr ganz eigenes Flair mit in die Musik einbringen. Das hört sich insgesamt ziemlich klasse an und darf gerne Raum für eine Nachahmung ihrerseits verstanden wissen. Also Mädels, Rock´n Roll never dies!

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